Full text: Der Weg des Zentrums

Es mag vielleicht da und dort als schwarzseherisch 
angesehen werden, wenn man den Aspirationen 
Preußens eine Schädigung des deutschen Reichs- und 
und Einheitsgedankens zuschreibt. Doch darf es als 
eine feststehende Tatsache angesehen werden, daß der 
„Preußengeist" auf nichts anderes hinstrebt, als auf 
ein Eroßpreußen, in dem Deutschland auf 
gehen soll. Preußen in Deutschland voran, war immer 
die Parole der Ostelbier. Hat doch vor nicht allzu 
langer Zeit — am 6. August 1925 — die „Kreuz 
zeitung", das Organ des spezifischen Borussentums, er 
klärt, lZorv8siu necesse est, Germania non necesse, 
d. h. Preußen ist nötig, Deutschland nicht. Das ist 
echte st er Preuße ngei st, Geist von Potsdam, 
Hohenzollernthese vom Großen Kurfürsten an bis auf 
Wilhelm II., mit einziger Ausnahme Friedrichs III., 
der treu zum Deutschen Reiche stand. 
Angesichts jenes Grundsatzes der borussischen 
„Kreuzzeitung" wird man begreifen, was all dis 
Agitationen der Stahlhelm-, Jungdo- und sonstigen 
Vereinigungen zu bedeuten haben: die Vorherrschaft 
Preußens in Deutschland, den Sieg des preußischen 
Gedankens, des Preußengeistes. Darum mutz 
Preußen in Deutschland aufgehen; dann 
fehlt dem Preußengeist der Dynamo, das Instrument 
seiner Tätigung. Dann wird das preußische Volk, der 
kostbare Bestandteil des deutschen Volkes, frei werden,, 
und kann seine wertvollen bauenden Kräfte für das 
Deutsche Reich einsetzen.
	        
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