Full text: Der Weg des Zentrums

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wird es unter ihnen Große und Kleins, Dumme und 
Gescheite, Gebildete und Ungebildete, Kranke und Ge 
sunde, Vornehme und Verbrecher, Liberale und 
Konservative, Demokraten und Sozialisten, Religiöse 
und Atheisten, Banausen und Kunstverständige, 
Phlegmatiker und Choleriker, Trinker und Nüchterne 
geben, kurz: die ganze Skala menschlicher Depositionen 
aus allen Gebieten des Biologischen und Cha- 
rakterologischen wird vertreten sein. Da ist es doch 
ganz natürlich, daß auch zur liberalen Presse mit ihren 
agitatorisch-verletzenden Anwürfen gegen Religion und 
Kirche die Juden ihr Kontingent stellen. Run 
wird man einwenden: wohl, aber der Prozentsatz ist 
größer. Zugegeben, es wäre so — was wird daraus 
bei objektiver Betrachtung folgen? Da die jüdische 
Bevölkerung hauptsächlich in den Städten wohnt, 
in den Städten die große Presse erscheint und die Juden 
in großer Anzahl in den sog. geistigen Berufen tätig 
sind, so ist es wiederum naturgemäß, daß bei der Ab 
wanderung zu den Betrieben geistigen Charakters die 
Juden ein entsprechend größeres Kontingent stellen 
müssen. 
Ein Bild aus dem wirtschaftlichen Leben 
veranschaulicht das am leichtesten. Ein Hauptsatz im 
antisemitischen Katechismus lehrt, daß die Juden l9mal 
stärker am Bankerott beteiligt sind, als die Christen. 
Dies Argument hat in Volksversammlungen immer 
mächtig eingeschlagen. Und doch steckt eine Gewissen 
losigkeit darin, die um so verwerflicher erscheint, als 
sie bei einem Mindestmaß von gutem Willen leicht zu 
erkennen ist. Bankerott kann nur der Kaufmann 
machen. Von der Schicht des Kaufmanns scheiden aber 
von vornherein Millionen von Christen aus: Arbeiter, 
Bauern, Handwerker. Von der halben Million Juden 
indes, die in Deutschland wohnen, ist ein ganz erheb 
licher Prozentsatz im kaufmännischen Betriebe tätig. 
Jene vielen Millionen können gar nicht in die Lage
	        
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