Beginn der Erkrankung. ,
Sklerose, kommen aber auch sonst gelegentlich vor, z. B.
bei Katatonie.
Bei Kopfschmerzen frage man, ob sie anfallsweise ein-
setzen und zu welcher Tageszeit. Bei Lues cerebri sind sie ge-
wöhnlich Nachts am heftigsten. Bei Meningitis tuberculosa
schreien die Kinder manchmal vor Schmerz. Hier wie bei Migräne
und Tumor ist das Kopfweh oft mit Uebelkeit und Erbrechen
verbunden. Bei Tumor und Arteriosklerose treten die Kopf-
schmerzen besonders nach Lageveränderungen ein, z.B. Morgens
beim Aufstehen. Bei Arteriosklerose rufen vor allem blutdruck-
steigernde Momente den Schmerz hervor (Husten, Niesen, Defäzieren,
rasche Bewegungen, Bücken etec.).
Unter Schwindel versteht der Laie vielfach nur den
Höhenschwindel, oder er meint Doppeltsehen (Augenmuskel-
störungen!), ja manchmal nur allgemeine Mattigkeit, Man
{rage also jedesmal genau, ob sich alles dreht (Vertigo);
ob Patient taumelt und sich halten muss, um nicht zu
fallen; ob nur die Beine den Dienst versagen, oder ob das
Bewusstsein für den Moment überhaupt verschwindet (Epi-
leptisches Petit mal, Arteriosklerose des Gehirns, Dementia
paralytica usw.)
In anderen Fällen handelt es sich mehr um ein Gefühl
plötzlicher geistiger Leere, ein Abreissen des Gedankenfadens,
das durch Willensanstrengung überwunden werden kann, oder um
eine Art träumerischer Zerstreutheit (Neurasthenie und Hysterie).
Allein man hüte sich, nur auf Grund solcher nicht ganz einfacher
Unterscheidungen zu weitgehende Schlüsse zu ziehen. Schwindel
mit schrillem Ohrensausen findet sich besonders bei Lahyrinth-
erkrankung (Menierescher Schwindel).
Ohnmachten kommen auch bei Herzleiden vor, bei
Bleichsucht, bei körperlichen Schwächezuständen, nach über-
mässigen Anstrengungen, Blutverlust, bei starkem Stuhlgang,
im Beginn von Infektionskrankheiten, auch in engen Räumen
mit schlechter Luft, bei grosser Menschenansammlung usw.
Man schliesse daher nicht gleich auf Epilepsie und Hysterie,
ohne die näheren Umstände zu kennen. Sehr wichtig ist,
ob Krampferscheinungen dabei beobachtet wurden.
Bei Krämpfen Irage man zunächst nach Zeit, Dauer
und Häufigkeit. Epileptische Anfälle treten sehr oft Nachts,
hysterische mehr Tags auf. Häufen sich jene, kommt es
sehr bald zu einem schweren Status epilepticus mit
ausgesprochener Benommenheit, Einnässen und Fieber,
Hysterische_ Anfälle können sich dagegen in hoher Zahl an
einem Tage einstellen und stundenlang anhalten, ohne doch
das Individuum wesentlich anzugreifen,
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