Status somaticus. 
Der Perkussionsschall am Schädel kann in seltenen 
Fällen über einem Tumor dumpfer werden oder aber tympanitisch, 
wenn der Tumor den Schädelknochen stark verdünnt hat. (Beim 
Säugling ist tympanitischer Schall physiologisch). Wichtiger ist 
das „Scheppern“ (Geräusch des gesprungenen Topfes), das auf- 
tritt, wenn Tumor oder Hydrocephalus zu einer Sprengung der 
Nähte geführt hat, ferner bei Schädelfrakturen, 
Zahlreiche Narben, zumal an der Stirne, über deren 
Herkunft der Patient nicht recht Auskunft geben kann, 
werden den Gedanken an Epilepsie nahelegen. 
Bei allen Narben ist anzugeben Lage, Form, Länge, Ver- 
schieblichkeit über dem Knochen; eventuell ob eine Rinne, eine 
Knochenlücke darunter zu fühlen ist. Im letzteren Falle lässt 
sich vielleicht auch die Pulsation des Gehirns durch den auf- 
gelegten Finger wahrnehmen. Schwere Kopfverletzungen, welche 
das Gehirn in Mitleidenschaft gezogen haben (Commotio), können 
die Ursache von Epilepsie und traumatischer Demenz bilden. 
Auch ohne äussere Beschädigung des Schädeldaches kann eine 
Splitterung der Tabula vitrea erfolgen (Herdsymptome!). Ist an- 
geblich nach einer Verletzung eine umschriebene Druckempfind- 
lichkeit zurückgeblieben (z. B. bei traumatischer Neurose), prüfe 
man, ob bei Druck auf diese Stelle der Puls ansteigt (Mannkopff- 
Rumpfsches Zeichen). Positiver Ausfall spricht für die Richtigkeit 
der Angabe; negativer beweist nichts. 
3. Augen (IL, II., IV., VI. Hirnnerv). 
Pupillen: Die Weite der Pupille hängt ab von der 
Innervation des III. Nerven des Oculomotorius (Sphineter 
pupillae) und des Sympathicus (Dilatator pupillae). Im 
hellen Raume sind die Pupillen eng (Miosis), im Dunkeln 
Miosis besteht ferner im Schlafe, bei Greisen, nach 
Eserin, Opium und Morphium; dann bei Erkrankung des 
Centrum ciliospinale im unteren Hals- und oberen Brust- 
marke (Dilatator-Lähmung): endlich oft bei Tabes und 
Dementia paralytica. 
Mydriasis findet sich bei psychischer Erregung (Angst, 
Schmerz, gespannter Aufmerksamkeit usw.) und bei kräftigen 
Muskelaktionen, in epileptischen und hysterischen Anfällen 
sowie bei katatonischen Spannungszuständen, zuweilen bei 
reflektorischer Pupillenstarre, auch einseitig (Dementia para- 
Iytica, Lues cerebri), ausserdem nach Atropin, Kokain, 
Skopolamin, Duboisin. 
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