Full text: Grundriss der psychiatrischen Diagnostik

Status somaticus. 
. De 7 nrch aktive} Bewegungen gesteigert (Tremor senilis) oder 
N ve! ngert zu werden (Tremor bei Paralysis agitans, ver- 
n ‘"anden it Plötchenstellung der Finger und Pillendreh- 
Uns haw?* "En ). 
N Der Intentionstremor fehlt in der Ruhe und tritt 
erst b‘ı willkürlichen (intendierten) Bewegungen auf (Mul- 
tiple klerose, Lues cerebrospinalis, Kleinhirntumor). Man 
prüft ihn wie die Ataxie durch Zielbewegungen. 
Neben dem Fingernasenversuch (siehe oben!) empfiehlt es 
sich, den Kranken bei offenen Augen mit dem Zeigefinger in die 
obere Oeffnung eines Höhrrohres hineinstossen zu lassen. Hierbei 
wird schon leichte Zittrigkeit der Bewegung erkannt. Starker 
Intentionstremor kann sich bis zum Bilde der Ataxie steigern, 
oder das Zittern und Schütteln ergreift den ganzen Arm, Kopf 
und Rumpf (Multiple Sklerose). Eine ähnliche Neigung zu all- 
gemeiner Zittrigkeit, die bei Bewegungen zunimmt. und Extremi- 
täten und Rumpf in heftiges Schütteln bringt. kann sich bei 
Dementia paralytica mit Seitenstrangserkrankung des Rücken- 
marks entwickeln. 
Selten ist der essentielle Tremor, der auf erblicher Anlage 
beruht. Bei Hysterischen kommen die verschiedensten Formen 
von Zittern und Schütteln vor. 
Oft findet sich bei leichtem Tremor,- doch nicht nur bei 
alkoholischem, das Quinquaudsche Symptom: Der Untersucher 
fühlt ein leises Knarren an den gestreckten Fingern des Patienten, 
die ihm dieser einige Sekunden oder Minuten hindurch leicht auf 
die Handfläche aufgesetzt hält. 
Fibrilläre Muskelzuckungen: Kontraktionen einzelner 
Muskelbündel, die ein Wogen, aber keinen Bewegungseffekt hervor- 
rufen. (Bei spinaler Muskelatrophie; aber auch bei nervösen Zu- 
ständen.) 
Krampfzustände. 
Krampf bedeutet unwillkürliche Muskelkontraktionen. Handelt 
es sich um eine länger anhaltende Verkürzung, spricht man von 
tonischem Krampf: bei rhythmisch „wechselnden Zuckungen und 
Erschlaffungen von klonische m Krampf, Ausserdem sind zu merken: 
Athetose: Eigentümliche langsame Bewegungen der 
Finger, seltener der”Zehen; die nach cerebralen Lähmungen 
beobachtet werden: Beugen, Strecken, Ab- und Adduzieren 
der einzelnen Finger. 
. Choreatische Zuckungen können am ganzen Körper 
oder halbseitig oder allein an der Hand, im Gesicht usw. 
auftreten. Es sind kurze, unwillkürliche und unzweck- 
mässige Muskelzuckungen, die nur bei oberflächlicher Be- 
trachtung als beabsichtigt imponieren, und welche die ge-
	        
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