280 A. CRAMER,
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Psychosen bei Morbus Basedowii.
Die BASEDOWsche Krankheit ist, kurz skizziert und rein neurologisch,
ausgezeichnet durch die Tachykardie, die Struma und den Exophthalmus.
Häufig findet man bei der Krankheit eine Reihe nutritiver und sekreto-
rischer Störungen, worunter ich besonders die häufig ohne Grund auf-
tretenden und verschwindenden profusen Diarrhöen erwähnen möchte, weil
gerade sie uns den Gedanken näher bringen, der bei der Erkrankung der
Thyreoidea an sich schon kaum zu umgehen ist, daß bei der BASEDOWSschen
Krankheit toxische Prozesse, wahrscheinlich Autointoxikationen, eine Rolle
spielen.
Fast bei allen an dieser Krankheit leidenden Patienten finden
wir mehr oder weniger ausgeprägte nervöse Erscheinungen, nament-
lich eine gewisse leichte Erregbarkeit und Reizbarkeit. Auch Kom-
bination mit Hysterie (EULENBURG, QUuAST, HAYEM u. a.) ist beobachtet.
Psychosen sind nach meinen Erfahrungen selten. Kine spezifische
BAsEDOow-Psychose gibt es nicht (OPPENHEIM), dagegen können sich
die verschiedenartigsten psychischen Symptomenkomplexe auf dem
Boden der BaAseEDowschen Krankheit entwickeln. Nicht selten sind
depressive Zustände, welche sich oft mit starken Angstanfällen
komplizieren. Gelegentlich beobachtet man, daß das stärkere Her-
vortreten der psychischen Erscheinungen sich auch mit einer stärkeren
Betonung des BaAsEenDowschen Symptomenkomplexes verbindet. Auch
maniakalische Zustände sind häufig beobachtet (HırscHEL), ebenso
sieht man halluzinatorische Zustände, dieselben erinnern nach meiner
Erfahrung sehr an die Zustände ähnlicher Art. welche man bei
Myxödemkranken beobachten kann.
Zustände von ausgeprägt delirantem Charakter sind bei un-
günstigem Ausgang der Krankheit gegen das Ende wiederholt fest-
gestellt worden.
Abgesehen von diesen ausgesprochen psychischen Störungen be-
obachtet man bei Morbus Basedowili gelegentlich eine eigentümliche
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