Senile Geistesstörungen. 9
der anatomische Befund, der trotz stärkerer Konzentration des Krank-
heitsprozesses in einzelnen Hirngebieten, doch auch bei diesen aty-
pischen Fällen der Paralyse seinem Wesen nach ein diffuser bleibt,
zu berücksichtigen sein.
„Die Therapie regelt sich, soweit es sich um leichte und be-
ginnende Störungen handelt, nach den allgemeinen, bei der Behand-
lung der Arteriosklerose in Betracht kommenden Grundsätzen: Rege-
lung der Lebensweise, insbesondere der Diät; Vermeidung körper-
licher und geistiger Ueberanstrengungen und abnorm reizender Genuß-
mittel (Alkohol, Tabak, Kaffee), möglichst Fernhaltung gemütlicher
Aufregungen. — Von Medikamenten kann insbesondere bei den ner-
vösen Formen und der arteriosklerotischen Epilepsie das Jodkalium,
zweckmäßig in Verbindung mit kleinen Digitalisgaben, angewendet
werden. — Für die Fälle ausgesprochener Geistesstörung ist auf die
sonst die Behandlung Geisteskranker bestimmenden Gesichtspunkte
zu verweisen, die sich nach der Art des speziellen Falles modifizieren.
Meist wird Anstaltsbehandlung erforderlich sein.
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Senile Geistesstörungen.
Als Dementia senilis (Alterschwachsinn) fassen wir jene
krankhaften Geisteszustände zusammen, die, im allge-
meinen erst im höheren Alter auftretend, durch eine
eigenartige, auf einer regressiven Metamorphose des
Gehirns (seniler Hirnatrophie diffusen Charakters) be-
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