Justizsportel». Appellationen. Cocceji in den Provinzen. 487
295. Immcdiatbericht Cloccejis.
Berlin, 24. Juni s75ö.
Auss. — ir. 9. J. 1. h.
Coccejts Abreise in die Provinzen zur Visitation der
3„ftij»Collegia.
Nachdem ich nunmehro das Kainmcrgericht sowohl als des
Magistrats Gerichte untersucht und alle Mißbräuche abgeschafft, so
hoffe ich, daß E. K.. M. mit keiner gegründeten Klage weiter
werden behelliget werden.
Ich bin im Begriff, uuumehro auch die Provinzen zu visitiren,
und will in der Neumark, wo cs am alleruöthigsten ist, den An
fang machen, wormit ich binnen 14 Tagen oder drei Wochen fertig
zu werden gedenke.
Weil ich aber viele Leute mitnehmen muß, so habe E. K. M.
ich . . bitten wollen,
1. mir einen Borspannpaß auf 12 Pferde zu ertheilen,
2. mir die gewöhnliche Diäten zu accordircn.
Wvrbei ich nninaßgeblich in Vorschlag bringen wollte, ob
E. K. M. dieselbe, damit Dero Kassen nicht beschwert werden, ans
die Depositengelder, welche jährlich von denen Justiz-tloIIexiis ein
gesandt werden, zu assigniren geruhen wollen.
Durch Cabinctsordre, Potsdam, 20. Juni 1738, erklärte der König
Cocceji seine Zustimmung zu seinen Vorschlägen und bewilligte ihm Diäten
in Höhe von 2 Rthlr. 10 Gr. täglich.
2s)4. Ans den Akten betr. der ^nstizverbesserung in der Heumars.
50. jimi bis 20. August 1738.
K. S. X. 1 g. Vol. I a.
Visitation der Cüstriuer Regierung. Einführung des mündlichen
Verfahrens. Sporteln.
Am 30. Juni 1738 war Cocceji ans der Regierung in Cüstrin.ft
Er fand, daß die Manier zu proponiren sehr weitläuftig sei, und daß es
mit der Abfassung der Senlentien sehr confns zugehe. Der Präsident
decretirte auf alle Memorialien und schickte diese zum Votiren herum.
Dadurch wurden die Decrete lange aufgehalten.
h Das Folgende nach seinen eigenh. Aufzeichnungen.