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Nr. 299. — 16. Juli 1738.
zu Eisleben in ihrer deshalb hergebrachten Befugniß nicht beein
trächtiget oder darunter zur Ungebühr etwas innoviret, jedoch auch
sonst dem Inhalt Unseres den 3. Maji 1735 an Ench ergangenen
Uoserijwi in allen Stücken gelebet werden solle, als fügen Wir
Euch solches zu Eurer Direction hiedurch zu wissen und communicircn
Euch die zu gleichem Ende unter dem 27. vorigen Monats Unserer
dortigen Kammer ertheilte Verordnung hierneben abschriftlich, mit
dem . . Befehl, daß Ihr die gräfliche Räthe zu Eislebcu auf der
selben bei Euch übergebene Vorstellung darnach zu bescheiden und
die Sache damit abzuthuen shabtj.
299- ^abinetsordre an die Aunistres vom Departement der
auswärtigen Affären,
flamm, \6. f?uli \738.
Allsf. — lt. 34. ii. 13 b.
Bestellung eines Archivars in Cleve.
Durch Cabinetsvrdre, Berlin, 15. Februar 1738 (Ausf.), war
Christian Jacob Engels zum Adjuncten des Archivars von der Portzcn in
Cleve bestellt worden. Dagegen hatte sich sofort in Cleve Widerstand er
hoben. Der Archivar selbst fand eine Stütze für sich sehr unnöthig, da er
mit 49 Jahren noch genügende Kräfte habe?) Die Regierung forderte
vom Archivarsadjuncten ausgedehnte Kenntnisse im jus publicum und
anderen Dingen, in denen die Kapacität von Engels versagte. Trotz
seines Patents wurde er also vor der Hand zu seinem Amte nicht zu
gelassen. Zwar erhielt die Regierung unter dem 23. Mai 1738, nachdem
sich Engels beim König immediate beschwert hatte, auf Grund einer
Cabinetsvrdre vom 6. Mai 1738 (Ansf.) den Befehl, sich stricte nach
dessen Patent zn richten (Cvnc., gez. Broich). Aber inzwischen hatte sich
das Departement der auswärtigen Affären der Angelegenheit angenommen
und unter Hinweis auf die Remonstrationen der Clevischen Regierung und
des Clevischen Archivars sowie auf den Umstand, daß Engels kein Unter
than- des Königs sei, das Recrutenkassen-Directorium aufgefordert, für
diesen Engels eiiie andere Stelle im Clevischen ausfindig zu machen und
dem Könige einen dahingehenden Vortrag zu halten?) ‘ Als sich das Direc-
" Es sei hierbei bemerkt, daß von der Portzen am 1. März 1739 starb.
2 ) Schreiben des Departements vom 10. Mai 1738 (Conc., gez. Borcke,
Podewils, Thulemeier).