Full text: Acta Borussica Die Handels-, Zoll- und Akzisepolitik Preußens 1713-1740. (2,1)

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Erster Teil. 
verkehr nur in den beiden Eckzöllen Vlotho und Schlüsselburg 
visitiert und verzollt, die Mittelzölle Hausberge und Petershagen 
aber aufgehoben, und, was hier aus- und eingeladen wurde, durch 
die Akziseümter besorgt, dafür aber in Minden eine Kontrollstelle 
für alle Schiffe geschaffen werden solle, im Mai 1734 vom General-— 
Direktorium nachdrücklich befürwortet und gebilligt. Als man aber 
an die wirkliche Einrichtung gehen wollte, stellten sich allerlei Be— 
denklichkeiten heraus, und der Verkehr schien statt einiger Unbequem— 
lichkeiten, an die er nachgerade gewöhnt war, neue einzutauschen, 
über die große Klagen zu erwarten waren. Ja es war dann auch 
zu befürchten, daß Hannover zugleich die geschehene Egalisierung 
der Zollrollen anfechten werde. Auch besorgte die Kammer, daß 
die neuen Städtchen Hausberge und Petershagen in der Konsumtion 
leiden würden. Daher beschloß man es im alten Stande zu lassen, 
der neue Zollkontrolleur in Minden aber, der seinen Posten schon 
längst mit Rekrutengeld erkauft hatte, erhielt Anwartschaft auf 
einen andern.“)— 
Die interterritorialen Streitigkeiten wegen der Weser-Schiff— 
fahrt setzten sich auch nach der Konferenz von Hameln?) fort. 
Hannover beschwerte sich über das Ausmessen des von Münden 
herabgeschifften Korns zu Minden, Preußen, daß Hameln kein 
Brennholz passieren lasse u. dgl. m.; beide schoben sich die Schuld 
an dem schlechten Stande des Weserhandels zu, richteten aber auch 
drohende Schreiben nach Bremen wegen ungebührlicher Auflagen, 
Verbot des Gästehandels, Preisvereinigung der Brauer wider die 
oberländischen Kaufleute u. a.s) Die Mindener Räte schlugen sogar 
Repressalien gegen Bremen vor, diese Stadt bestritt die Anschuldi— 
gungen entschieden und wies darauf hin, daß sie den Elsflether 
Zoll herabgesetzt) und die Zollpacht aufgehoben habe. Wegen der 
i Kal. Reskript 5. Oktober 17385 (Gen.Dir. Minden-Ravensberg 78, 1,2) 
Dafür wurde 29. Oktober eingeschärft, daß die Zolleinnahme mit mehr Akkuratesse 
und Fleiß als bisher verrichtet werde. 
N Vgl. Bd. J, S. 495 f. 
) Hannov. Geh. Räte an Regierung zu Minden, 28. Mai; Schreiben 
von Berlin nach Bremen 80. Juni. Antwort 24. Juli 1714 (Münster, St.A. 
stammer Minden II, 54). 
9 Die Mindensche Kammer wird 13. März 1728 beauftragt, sich genau 
zu erkundigen, ob die Minden-Ravensbergschen Untertanen bisher ungekränkt die
	        
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