Full text: Acta Borussica Die Handels-, Zoll- und Akzisepolitik Preußens 1713-1740. (2,1)

Tarifreform. Stücksätze anstatt Wertsätze. 181 
— 
y 
j 
p 
8 
er 
M 
n 
er 
n 
ich 
Nn 
ur 
ch 
ise 
et, 
jst 
mn 
me 
et 
ise⸗ 
Pe⸗ 
114. 
auf, 
Hei 
eild 
6. 
neuen Regierung einen erheblichen Rückgang erlitten und waren 
1714 und 1715 noch weiter zurückgegangen. Erst mit 1716 
gelang es, sie über den Stand von 1712 wieder zu erheben, 
vann aber sanken sie weiter und gelangten 1719 fast auf den Betrag 
von 1706 hinab.) 
Das lag zum Teil an den Störungen, die das neue Regiment 
für Handel und Wandel brachte, zum Teil aber auch daran, daß 
die Berliner Akzise-Einrichtung mit dem starken Anwachsen der 
Stadt nicht Schritt gehalten hatte. Zwar ist sie 1705 wenigstens 
oereinheitlicht worden, indem die 5 Kassen jeder Stadt in dem neu 
angelegten Packhof zusammengelegt, und ein förmliches Steuerkolle— 
zium hier eingerichtet worden ist, aber es waren noch zu wenig 
Bediente und die Aufsicht mangelhaft; die neue Regierung hat hier 
allmählich Wandel geschaffen. Auch der Tarif ist seit 1701 hier 
ind da nach den besonderen Erfordernissen der Residenzstädte um— 
gestaltet worden, so daß Berlin bereits ein von den Landstädten 
pöllig abweichendes Akzisewesen hatte. In der Tat zeigt der von 
Marpinger 1710 auszugsweise mitgeteilte Berliner Tarif?) Verände— 
rungen, über deren Einführung in den Akten nichts zu finden ist; 
auch sind die Erhöhungen von 1708 für Berlin und die anderen 
Kurstädte getrennt angeordnet worden. Vor allem sind die Neben— 
tteuern von liegenden Gründen, wüsten Stellen, Vieh, von Pro— 
fessionen, Handwerkern und Tagelöhnern für Berlin nach und nach, 
die letzten im Beginn der neuen Regierung, abgeschafft und dafür 
andere Sätze, so auf Weine und Schlachtvieh, erhöht worden.?) 
Um aber eine genauere Erhebung zu ermöglichen, konnte man 
nicht umhin, die in den erhöhten Teiltarifen vom 1. November 1713 
und 1718 angebahnte Umwandlung der Wertsätze in Stücksätze 
pöllig durchzuführen. Seit dem 1. Januar 17200) wurden alle 
Viktualien und Kaufmannswaren in den Residenzstädten nach Ge— 
) Bgl. Stat. Beilage 24. 
N Beschreibung der Kgl. Preuß. Lande, Berlin 1710, S. 278ff. 
) Der Berliner Tarif hatte jetzt nur noch die 4 Kapitel von: 1. Getränke, 
. Getreide, 3. Schlachten und Viktualien, 4. Kaufmanschaften. Die Tarife der 
übrigen kurmärkischen Städte hatten noch 5 weitere Kapitel für die Nebensteuern. 
9 Der Tarif ist erst unterm 5. Februar 1720 publiziert (Myl. IV, III, II, 
* nach Angabe an anderer Stelle aber ist seit 1. Januar danach erhoben 
en.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.