Full text: Acta Borussica Die Handels-, Zoll- und Akzisepolitik Preußens 1713-1740. (2,1)

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Zweiter Teil. 
werden.) Das Kommissariat mußte mit den Magistraten di 
Steuerverwaltung neu einrichten, so daß allen vorherigen Miß— 
bräuchen vorgebaut werde. 
Dies ist nun endlich wohl geglückt, und so wurde vom 1. Jun 
1721 an auch in den übrigen preußischen Städten, nachdem di 
Akzise da neu eingerichtet war, für die Tilgung der Kämmere— 
schulden und die öffentlichen Aufgaben eine Trank- und Beistenen 
auf eben den Fuß eingeführt, wie es zu Königsberg mit guten 
Nutzen geschehen sei.,) Wie dort sollten von jeder zum Verkan 
aufgelegten Tonne Bier (— 11/, Schfl. Malz) 30 pr. Gr. (S 8 Ggr, 
zur Kasse und 5 pr. Gr. zu Besoldungen genommen werden.?) Die 
Verwaltung in jeder Stadt bestehend aus dem Akzise-Einnehmer, 
einem Vertreter des Magistrats, 1 oder 2 von den Brauern, wurde 
vom Kommissariat in Pflicht genommen und beaufsichtigt. Die 
kleinstädtischen Gefälle sind offenbar in eine gemeinsame Kasse zu— 
sammengeflossen, und diese wurde zu Einrichtung der Manufakturen 
in Ostpreußen erheblich in Anspruch genommen. 
3. Einführung der Staatsakzise in den westlichen Provinzen. 
Die klevischen Städte klagten seit dem Ausgang des 17. Jahr 
hunderts beständig über wirtschaftlichen Niedergang. Eine Unter— 
suchung ihres Kämmerei- und Schuldenwesens und dessen Neuord— 
nung war schon damals geplant, aber nicht zur Ausführun— 
gekommen.“) Dagegen wurden ihre zahlreichen Beschwerden 1710/11 
sowohl durch eine örtliche Kommission wie auch in Berlin durt 
die Hofkammer und den Geheimen Rat untersucht, die weitere Aus— 
führung aber blieb durch Schuld der klevischen Regierung stecken 
Erst nach Jahresfrist wurde statt der Regierung, die einen Vernei 
erhielt. wieder eine besondere Kommission, der Gouverneur Grul 
1) Die Ziese betrug 1719 3656331/10 Tlr., die Salarien 1715 20912 Tr 
Kbg. St.⸗A., Et.⸗Min. 70 4). 
2) Gedr. Reglement und Ordnung, Berlin 16. März 1721. (Ebenda 2801l 
8) Das Bier war damit in Ostpreußen höher besteuert als in Brandenburg 
Ein Gebräu von 65 Schfl. Gerstenmalz trug in Königsberg (1729): Malzalzih 
6Gi/ (1712 6), Tranksteuer 82/3, Beisteuer 1 Tlr. zusammen 161/0 Tlr. J 
Gebräu von 64 Schil. in der Mark: 1724 18 Tir. 3Z1, Gr., 1789 16 T 
111/3 Gr. 
4 VBgl. Hötzsch S. 825, 826.
	        
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