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Dritter Teil.
märkischen Beamten noch 5907 und bei den magdeburgischen 3194
kleine Stein von der letzten Schur her unverkauft lägen, und daß die
Wolle außer Landes weit mehr gelte als in den Kurstädten. Ja, in
Pommern mußten die Arrendatoren den schweren Stein für 15/, Thr.
und weniger verkaufen, während sie vor dem Verbot 4-865 Rtl.erhielten;
sie wollten keine neuen Kontrakte eingehen, zumal da auch Getreide
nicht ausgeschifft wurde, und die übrigen Preise stark gefallen waren.
Die Kammerverwaltung deutete an, daß es mit prompter Bezahlung
der Pachtgelder hapern werde, und daß man nicht einmal den Klagen
darüber mit wahren Gründen begegnen könne.) Grumbkow, der sich
inzwischen, wie es scheint, dem Gedankengange des Königs angepaßt
hatte, wies demgegenüber nach, daß der auswärtige Wollpreis nicht
so viel höher sei, daß gute Wolle noch ziemlich gesucht und bisher
raisonnabel genug bezahlt werde, und daß für die große Menge der in
Brandenburg fallenden Wolle (1720 329637 kleine Stein) jener un⸗
verkaufte Posten, dazu meist grobe Wolle, wenig bedeute.?)
Die Pächter in Brandenburg und Magdeburg klagten weiter;
aber obwohl es an Verarbeitern, im besondern in der Altmark, durch—
aus fehlte, wurde der Verkauf der Wolle sogar nach dem unter preußi⸗
scher Oberhoheit stehenden Quedlinburg verboten, weil die dortigen
Kaufleute viel in die benachbarten Lande verführten. Für Pommern
ist 1722, wie erwähnt, die Ausfuhr der Wolle eine Zeitlang erlaubt
worden, dagegen wurde für 1723 verordnet, daß keine Wolle unter
irgend einem Vorwande nach Polen oder sonst außer Landes mehr
ausgefahren werde 5) Damit fielen auch die den Baldenburgern jühr⸗
lich zugestandenen 500 Stein fort. Auf eine spätere Bitte von zwei
dortigen Tuchmachern gutachtete die Kammer, es könne ihnen wohl
ein solches Quantum wieder zugestanden werden. da es den Woll⸗
Bericht der pommerschen Kammer vom 28. März, Immediatbericht von
Creutz, 29. April 1722 (Gen.-Dept. Tit. 388, Nr. 1m).
2) Grumbkows Immediatbericht vom 6. Juni 1722, s. Aktenstücke. 1728
sind in der Kurmark von 175 496 kl. Steinen 11504 unverkauft geblieben Gen⸗
Dir. Magdeburg 193, 4). In anderen Provinzen war das Verhältnis viel un⸗
günstiger, denn in der Kurmark war wegen der Armee und des Lagerhauses die
stärlste Nachfrage.
6) Bericht des Kanzlers v. Grumbkow, Stargard 4. Juni 1728 Giadt
Stettin V, 1, 196 ); Kommissariatsversügung vom 10. Juu 1723 (Stetüm Lod.
Commerce.S. 6).