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Dritter Teil.
Die Menge / also sollen sie kurmärkische Kammer] überlehgen / ob
profitable sein Potsdam da zu debitiren.“)
Auf Bemühen der klevischen Kammer haben sich auch einige
dortige Kaufleute bereit erklärt, unter gewissen Bedingungen den Glas—
vertrieb zu übernehmen, wegen der weiten Fracht gegen 5 anstatt der
sonst üblichen 40,0 Courtage. Es scheint aber nicht zustande ge—
kommen zu sein, denn erst 1733 erbot sich der Pächter der Potsdam-
schen Glashütte auf Anregung der klevischen Kammer, einen Posten
feiner Gläser an die Weselsche Akzisekasse zu senden zum Versuche, ob
damit etwas auszurichten und so der Debit nach Holland und sonst
zu fördern sein möchte.?)
Die Potsdamer Glashütte wurde 1736, wie schon vorher die
zu Pinnow und Kölln, aufgehoben, weil der starke Holzverbrauch dort
Schwierigkeiten machte, dafür wurde die Kristallglashütte zu Zechlin
angelegt.
Die weitberühmte Spiegelmanufaktur zu Neustadt a. Dosse war
verpachtet an den Hofrat Heinrich de Moor.s) Der König hatte
37 000 Thr. Kapital darin stecken, die Jahrespacht betrug 4000 Thr,
doch wurden jährlich 4500 Klafter Brennholz unentgeltlich geliefert.
und es war völlige Freiheit von Zoll, Lizent und Akzise für Materialien
und Waren unterm 5. Dezember 1704 zugesichert. Durch den
Regierungswechsel ging der Absatz an Spiegeln bei Hofe und im
Lande bedeutend zurück, ferner wurde die Konsumtionsakzise zu
Neustadt und damit auch für das Werk eingeführt, das Holz wurde
einer anfangs mäßigen Taxe von 4 Gr. der Klafter unterworfen.
diese aber 1720 auf 14 Gr. erhöht. Ob nun de Moor daraufhin
die Pachtzahlung verweigert hat oder was sonst der Grund war,
genug, er wurde 1721 mit seinem Sohn und einem Prokuristen auf
die Festung Spandau gesteckt, wurde aber 15. November seines Arrests
entlassen, nachdem er Urfehde hatte schwören müssen. Das Werk lag
still, die ÖOfen waren ausgegangen, an Kundschaft und Kredit war
— wieder
aufgenommen werden. Der König wollie auch jetzt trotz Vorstellung
i) 9. Juli 1723 dem Berliner Magistrat zur Benachrichtigung der Glas⸗
händler zugeschrieben (Hausarchiv Mss. 350).
2) Gen.-Dir. Kleve 102, 1.
3) Gen.-Dir. Kurmark Tit. 149, Sekt. aà Nr. 1Lu. 2.