Full text: Acta Borussica Die Handels-, Zoll- und Akzisepolitik Preußens 1713-1740. (2,1)

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Vierter Teil. 
man sächsischerseits schon vor zwei Jahren von den brandenburgischen, 
magdeburgischen und halberstädtischen Untertanen, wenn sie die dort 
fabrizierten Waren in die sächsischen Städte zu Markt gebracht, indi— 
stincte 120,0 Losungsakzise gefordert. In den Leipziger Messen habe 
man gar mit 250/0 gedroht, die Brandenburger könnten gar nichts 
da verkaufen, das sei gegen das Privileg der freien Reichsmesse und 
gegen den Brauch in Frankfurt und Magdeburg. 
Posadowsky hatte in Dresden mit den sächsischen Kommissaren 
nur eine Konferenz, da er noch im Dezember mit dem König August 
nach Polen abreiste.) Preußen ließ durch seine auf die Leipziger 
Neujahrsmesse gesandten Kommissare, den magdeburgischen Kriegsrat 
Cellarius und den Halleschen Steuerrat Schomer die Verhandlungen 
fortsetzen, mit der bestimmten Weisung, eine beiderseitige Parität her⸗ 
zustzllen. Demgemäß wurde nun die sächsische Generalakzise in den 
Dörfern angefochten, weil auch in Preußen auf dem Lande keine 
Akzise erhoben werde. Es wurde auf den Unterschied hingewiesen, 
daß hier der erhöhte Tarif für alle fremden Waren gelte, also keine 
Spitze gegen Sachsen habe, daß dieses aber nur die preußischen Waren 
hoch impostiere. Man drohte auch, wenn Sachsen nicht nachgebe, die 
kurmärkischen Bestimmungen auf alle Provinzen auszudehnen und, 
wenn die preußischen Kaufleute in Leipzig weiter drangsaliert würden, 
die sächsischen in Frankfurt ebenso zu behandeln. Vor allem über— 
reichten die preußischen Kommissare bestimmte Vorschläge, wie ein 
mutuelles Kommerzium trotz des Manufakturschutzes zu etablieren sei— 
und übergaben 12. Januar ein Projekt darüber, reisten jedoch vor der 
Beantwortung ab. 
Die Verhandlungen darüber wurden vom 6. Februar 1720 an 
zu Dresden wieder aufgenommen,? wohin außer Cellarius und Schomer 
bom magdeburgischen Kommissariat der Vizedirektor, Geh.-Rat v. Grote, 
und Kriegsrat Horn abgeordnet wurden. Das in Leippzig aufgesete 
Projekt wurde als objectum conventionis futurae übergeben. Die 
1)y Seit 31. Dezember 1719 war der sächsische General und Minister 
Graf Wackerbarth in Berlin in wesentlich volitischer Mission, wie vorher Geh. Rat 
v. Katsch in Dresden. 
2) Dresden loc. 7402, Nr. 51 und 52.
	        
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