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Anläufe zur Tarifrevision.
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Indessen war Hille durch seine Pflichten als Steuerrat und
sonst zu sehr in Anspruch genommen, auch besorgte Hünicke:
„weil wir unterschiedene principia haben und von seiten des Kom—
nissariats nur auf Schwächung der Zollrevenuen und Erhöhung
der Akzise einzig und allein gesehen wird, daß mit unserer Arbeit
nichts fruchtbarliches werde ausgerichtet werden“. Da es aber hieß,
das Kommissariat hoffe die Zölle zu bekommen, riet er zur Be—
schleunigung, damit „dem ohnzeitigen Appetit vorgebeugt werde“,
und erreichte damit, daß ihm und seinem Kollegen Radeland die
Revision übertragen wurde.) Erst im September des nächsten
Jahres hatten die beiden Kommissare die Warensätze erledigt und
ließen sich nun zur Verfertigung der „observationes, worauf das
meiste ankommt, inmaßen das hiesige Zollregale sich mehrenteils
in consuetudine fundieret“, den Frauendorf beiordnen. Sie ver—
faßten mit diesem und einem geringen Handelsmann aus Königs—
berg i. N. eine Rolle, die sie 26. März 1721 nach Berlin sandten.
Schon vorher hatte Hille die Aufmerksamkeit darauf gelenkt,
daß die Kammer ohne Zuziehung der dazu verordneten Personen,
aber mit Beihülfe des Urhebers aller Zollneuerungen, Frauendorf,
das Werk allein vornehme. Das Generalkommissariat besorgte
daraus, zumal da die Amtskammer schon die Untersuchung der Be—
schwerden wider die Zollbeamten tergiversiert habe, nicht unbillig,
es dürften auf des Frauendorf Angaben mehr Neuerungen zum
Präjudiz der inländischen Manufakturen mit eingeschlichen als ab—
gestellt sein, und ersuchte um Mitteilung des neuen Projekts zur
Begutachtung.?)
Das Finanzdirektorium erforderte zunächst das Gutachten der
Zollautorität in der kurmärkischen Kammer, Wolmstädt, aber auch
dieser urteilte sehr abfällig:s) Die Sätze seien vielfach so hoch, daß
sie das Kommerzium ruinieren müßten, viele seien ohne alles Ver—
hältnis, es müsse alles noch einmal von einigen Zollverständigen
ge
efe.
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i) Hünicke an Geh. Rat Culemann, Küstrin, 17. November, Reskript des
Gen.-Fin.⸗Dir. (v. Creutz, v. Görne), Berlin, 18. November 1719 (Ebenda).
2) Bericht Hilles 5. Januar, Gen.⸗Kom. (Grumbkow, Krautt, Katsch,
Coeceji, Manitius) an Gen.-Fin.⸗Dir, 15. Januar 1721 (Ebenda). Über den
Zollstreit der beiden Behörden vgl. auch unten dritter Teil, Abschnitt 60.
8) 20. April 1721.