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Vierter Teil.
eingetreten, in Krossen-Sternberg hatte der Absatz nach Osten zu—
genommen, und die märkischen Manufakturen gewannen überhaupt
durch die verminderte Konkurrenz im Innern. Durch die niederen
Wollpreise waren allerdings auch die Preise der Fabrikate herunter⸗
gegangen; überhaupt hatten weniger die Wollarbeiter als die Händler
den Gewinn vom Schaden des Landmanns.
Im allgemeinen hat man aus dem Stande der Dinge in Berlin
wohl die Überzeugung gewonnen, daß man an der Schutz- und Ab—
sperrpolitik gegen Sachsen festhalten und die Unzuträglichkeiten, die
sich stellenweise aus der Störung der Handelsbezichungen ergaben, in
Kauf nehmen müsse. Es wurden nach dem ergebnislosen Schriftwechsel
zwischen Happe und Seebach keine weiteren Schritte zu einer Ver⸗
ständigung getan, sondern man begnügte sich, hier und da namentlich
den Marktverkehr auf einen erträglichen Fuß zu stellen. Denn wenn
von beiden Staaten überall die Losungsakzise von 250/, gefordert
worden wäre, würde der gegenseitige Jahrmarktsbesuch so gut wie voll⸗
ständig aufgehört haben. So suchte man nun für die Grenzstädte
Kottbus, Peitz. Sommerfeld und Bobersberg unter der Hand, durch
Besprechung der Steuerräte, zu erwirken, daß deren Einwohner auf
den sächsischen Märkten, und ebenso die Sachsen in jenen 4 Städten
nur die vorherigen 40/, von der Losung zu entrichten brauchten. Das
ist einige Monate so hingegangen, nachdem aber eine kursächsische Ver—
ordnung bekannt wurde, daß im Gubenschen Kreise die 2504, erhoben
werden sollten, wurde das auch für die preußischen Städte allgemein
so angeordnet.)
Die Messen bildeten zunächst eine Ausnahme, es blieb da bei
der alten Messefreiheit und den geringen Abgaben. Aber auf der
Leipziger Ostermesse 1721 drohte man schon den preußischen Kauf—
leuten mit schärferen Maßnahmen und auf der Naumburger im Sommer
verwehrte man ihnen nach preußischem Vorbild den Verkauf an sächsische
Untertanen „mit aller rigueur“. Allerdings wurde auf der Leipziger
Michaelismesse jene Drohung nicht ausgeführt und von preußischen Unter⸗
tanen nicht mehr gefordert; ) aber da Hille schon vorher berichtet hatte.
i) Resolution vom 3. September 1721 (Ebda.).
2) Berichte Horns vom 14. Mai, 8. Juli und 12. Oktober 1721(Ebda).
Auf Bericht des magdeburgischen Kommissariats, daß auf den Leipziger und
Naumburger Messen die preußischen Tischler, Drechsler u. dal. Handwerker mit