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Vierter Teil.
nun Jüterbog, Dahme und Querfurt den übrigen sächsischen Städten
bezüglich des hohen Tarifs und der Kommerzien gleichgestellt, bis
durch eine neue Konferenz alle Differenzen mit Kursachsen gänzlich
beigelegt würden.) Diesen Entscheid hatte Manitius herbeigeführt,
indem er nachwies, daß jene Städte auf den Berliner Märkten viele
sächsische Wollwaren verkauften, und daß durch sie auch die Fabrikate
aus andern sächsischen Städten eingeführt werden könnten.
Während so die handelspolitische Spannung zunahm, waren auch
die anderen mit Sachsen schwebenden Angelegenheiten stecken geblieben.)
Wegen des Salzkontrakts bat Görne nach 10 Monaten Wartens um eine
Antwort;) er mußte darauf hinweisen, wie sensibel es falle, von weit—
aussehenden Anschlägen Sachsens zu hören, durch die man das gemein—
schaftliche Kommerzium (mit Salz), das soviel Hundert Jahre gestanden
habe und von der Natur selbst sozusagen gestiftet sei, zu schwächen
suche. Er teilte auch wegen der sächsischen Besorgnisse vor einem
preußischen Salzmonopol beruhigend mit, daß die brandenburgische
Kammer sich mit der Halleschen Pfännerschaft gänglich gesetzt habe.
Sachsen aber ist bald danach mit seinen weitaussehenden Plänen dem
Ziele wenigstens nahe gekommen, denn schon am 22. April 1721 bat
der Kommerzienrat Adam Brand in Dresden, der — offenbar als
Salzkommissar — seit 18 Jahren in preußischem Dienste stand, um
einen andern Posten, da jetzt das polnische Salz in Sachsen eingeführt
werden solle.) Dies ist allerdings nie geglückt, aber die Bemühungen
der Sachsen, das polnische Salz, wenn nicht auf der Oder, so zu Land
über Krossen einzuführen, haben in Berlin noch öfters beunruhigt.“
) Reskript vom 3. September 1721 an die kurmärkischen Steuerräte und
das magdeburgische Kommissariat (Conc. Grumbkow. Ebda.).
2) Im Oktober verhandelte wieder Kammerrat Herold mit sächsischen Kammer—
räten in Leipzig, aber nur über bestimmte Einzelheiten: 1. daß die fränlischen
Salzfuhrleute noch immer auf die Pegauische Straße genötigt wurden, 2. wegen
Zollerhebung von Kgl. Salz, das über Land ins Amt Zinna gebracht wurde, und
3. von Holz zum Halleschen Kotenbau im Saalezoll Kösen (Gen.«Dir. Magde⸗
burg Tit. 156 Nr. 3).
) Schreiben an einen der sächsischen Minister, Berlin 6. Januar 1721
Dresden loc. 2964 V).
)Y Hoftammer Salzsachen Il, Generalia.
6) Ilgen an Gen.-Dir. 21. September 1723 (R. 7, n. 66b).