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Fünfter Teil. 
Hamburger und Holländer gewinnen, die sich inländischer Spediteurs 
bedienen und sie vom Handel selbst ausschließen würden; schon be— 
absichtigten die Engländer und Schweden, moskowitische Waren über 
Schlesien zu beziehen. Die Frankfurter wiesen darauf hin, daß sie 
ohnehin das Recht hätten, Stettin vorbeizufahren, daß aber den 
Stettinern der Oderhandel nach Frankfurt nicht erlaubt sei. Doch 
käme ihnen die Fahrt über Stettin um 3!1/, Rtl. vom Hundert an 
Imposten höher als die über Hamburg. Dagegen wollten sie die 
Niederlage am Kersdorfer See wiederhergestellt haben. 
So war nichts zu erreichen, es blieb alles im vorherigen Stande. 
Nur das zur Provision der Magazine erhandelte Getreide und das 
aus den königlichen Wäldern an Ausländer immediate verkaufte Holz 
sollte von beiden Niederlagen frei bleiben.) 
An eine Belebung des Oderhandels war unter solchen Umständen 
nicht zu denken. Von Breslauer Seite wurde die Lage des Oder— 
handels damals dahin charakterisiert: Die Stettiner halten ihren Baum 
fest geschlossen, die Frankfurter lassen uns über ihre Niederlage nicht 
mit den Stettinern negotiieren; indem sie vermöge solchen allzuweit 
extendierten Stapelrechts gleichsam ein monopolium an sich ziehen, 
kann man dabei nicht bestehen und über Frankfurt-Stettin nichts ein— 
und .ausführen, weil es durch zu viele Hände gehen müßte. Man 
kann, wenn auch nicht mit der Kommodität, als wenn die Bäume 
geöffnet wären, den Kurs nach Hamburg beibehalten und so Frankfurt 
und Stettin zu ihrem eigenen Schaden entbehren, was sie auch seither 
zur Genüge empfunden, da sie mit ihren Waren sitzen blieben und 
fast nur das eingeführt haben, was sie in ihrem Lande verkaufen 
können. Außer daß die Berliner und Frankfurter und durch sie auch 
die Stettiner zuwider dem Breslauer Handelsrecht ihre Waren auf 
der Oder in Schlesien einführen und in kleinen Städten und Dörfern 
ausladen lassen.)⸗ 
Auch die Hoffnung der Stettiner, daß die seit langer Zeit ins Stocken 
i) Kgl. Resolution, Berlin, 27. Januar 1721 (Ausf.«ggz. Grumbkow. Stettin 
Ke.« A. XII, 7—). 
) Anonymes Gutachten ca. 1720, Breslau Rop. 13, VIII 86i. 
e) Vgl. Klagen der Breslauer über die Frankfurter 1721 und 1723. Wutle, 
Oderschiffahrt S. 286, 289f.