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Fünfter Teil. 
es mehr schlesische Waren aufnehmen könne, dagegen werde auch 
Stettin nicht ankommen. Infolgedessen wandte Hille seine Aufmerk— 
samkeit nur auf den späten Leinsamen von Memel und suchte auf der 
Frankfurter Messe einige Kolberger Kaufleute, da deren Hafen später 
als die Odermündungen zufror, zu überreden, es damit zu versuchen.)) 
Diese waren auch dazu bereit, da sie jetzt 22 gute Schiffe bei der 
Stadt hätten, mit denen sie die Ware ebenso gut und billig wie die 
Danziger liefern könnten, vorausgesetzt, daß die Frankfurter Niederlage 
und der Umweg über Frankfurt?) ihnen nicht angemutet werde. Es 
wurde ihnen auf Vorschlag Hilles erlaubt, den Leinsamen, so lange 
die Oderfahrt geschlossen war, also etwa zwischen 1. Dezember und 
1. März, über Landsberg-Krossen nach Schlesien zu führen, wo sie 
ihn aber nicht wohlfeiler als die Frankfurter verkaufen sollten.s) Die 
Frankfurter baten jedoch, daß auch diese Leinsaat nach ihrer Stadt 
gebracht und ihnen verkauft werde, denn es sei für sie der einzige 
Handel, der noch etwas importiere, den dürfe ihnen kein anderer ver— 
derben.) Da nun auch Hille in Königsberg selbst feststellte, daß die 
späte Leinsaat zum Säen nicht tauge, sondern nur als Olsaat, daß 
ferner nicht die Danziger, sondern die Königsberger den Handel mit 
Memelscher Saat betrieben, die Kolberger also diesen mit ihrem 
Handel schaden würden, so wurde die Erlaubnis für sie wieder zurück⸗ 
gezogen.) 
Stettin war 11 Jahre im festen preußischen Besitze, und seitdem 
ist über die Frage, wie der bimnenländische Großhandel nun einzu— 
tommenden Eisenwaren, besonders Sensen, Sichel, Strohmesser, gegen Juchten, 
Rindleder, Rauchwaren, Talg, Wachs, Leinsaat, Flachs. Zum Teil wurden die 
schlesischen Waren für Geld, gemeinlich auf 3, 6 oder 12 Monate Ziel gekauft. 
GBericht des preuß. Kommissariats, vom Gen.-Dir. an Hille 24. April 1723 geschickt. 
Stadt Frankfurt III, 162, 9 II.) 
i) Bericht, Küstrin 11. Dezember 1731 (Stettin K.-eA., Commere.-S. 26). 
2) Danzig — Breslau 54, Kolberg — Breslau über Fraustadt 46 Meilen, über 
Frankfurt 24 Meilen weiter. 
9) Reskript an pomm. Kammer, 2. April 1782 (Ausf. ggz. Grumblow, 
Goerne, Stettin K.⸗A., Commerc.“S. 26). 
c) Kaufmannschaft 30. April 1732 (Gen.⸗Dir. Pommiern, Linnensachen 5). 
5) Reskript an pomm. Kammer, 10. Oktober 1732 (Stettin K.A.— Com⸗ 
merc.⸗S. 26).