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Erster Teil.
12 Rtlr. dafür noch nicht erhalten, hatten sie auch nichts getan.
Es müßten aber auch die Akziseinspektoren zu Demmin, Wollin.
Ufsedom, Kammin, Neuwarp auf den Lizent instruiert und vereidigt
werden, ebenso die Forstbedienten wegen der großen Hinterziehungen
mit der Holzausfuhr an den Haff⸗Ladestellen.
Eine Neurevision und ein neues Projekt der hinterpommerschen
Lizentordnung wurde danach der Kammer aufgetragen; diese ver—
schleppte jedoch die Sache, obwohl Eile anbefohlen war, und brachte
endlich,) nachdem sie die Meinung der Lizentverwalter und einiger
—XDDD Änderungen, die
den jetzigen Umständen nach keinen weiteren Verzug litten. Eine
Neueinrichtung der Lizenttaxe hielt sie nicht eher für ratsam, als
bis es mit Vorpommern und Stettin zu mehr Gewißheit gekommen
sei, da Anderungen gemeinhin dem commereio schädlich zu sein
pflegten. Die wenig belangreichen Einzelheiten wurden meist ge—
nehmigt, der Kammer aber doch befohlen, die Lizentordnung völlig
einzurichten und wegen Änderung der Taxe zu erinnern, sobald
man betreffs Stettin Sicherheit habe. Aber die Kammer ließ diese
Angelegenheit, zu der sie offensichtlich wenig Lust hatte, stecken,“
und erst nach der großen Behördenänderung wurde sie von neuen
vorgenommen.
Auch sonst geschah im Verwaltungsbereich der Stargardet
Amtskammer fast nichts, bis ein anonymer Immediatbericht auf di
sehr übeln Umstände des pommerschen Zoll- und Lizentwesens auf—
merksam machte. Darauf wurde der kurmärkische Geheime Kammerrah
Hünicke beauftragt, mit dem Steuerrat Braunsberg möglichst gehein
die vommerschen Verhältnisse zu untersuchen.“) Der eingehend'
8) Reskripte des Finanzdirektoriums 18. November, 14. Dezember 1717
2. September 1718. Bericht der Kammer, Stargard. 23. September 1718 Stettin
D.⸗A. Lizents. Hp. Gen. 24).
6) Da deren Absichten meist auf die Minderung der Lizenten gerichte
habe man sich damit nicht gar zu sehr befangen können.
iy Kgl. Resolution 29. Dezember 1718 (Ausf. ggez. v. Creutz. Ebenda
2) Januar 1719 forderte sie das Gutachten des Kolberger Lizentverwalter
ein, dieser sandte es, angeblich wegen Abhaltung durch andere Geschäfte, erft ir
Juli 1720 ein, seitdem geschah nichts mehr.
8) Reskript an Hünicke 26. März, dessen Bericht 15. Juni 1720 (Gen.⸗g
Pommern Zolls. 16).