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ein Jahr Den Wunsch gespart und doch alles bekommen, was man sich wünschte.
Was wir für ein Glück haben!" Doch die Frau redete ihrem Manne ernsthaft
zu, endlich einmal an den Wunsch zu gehen.
„Ich kenne dich gar nicht wieder," versetzte sie ärgerlich. „Früher hast du
immer geklagt und gebarmt und dir alles Mögliche gewünscht, und jetzt, wo
du's haben kannst, wie du'S willst, plagst und schindest du dich, bist mit allem
zufrieden und laßt die schönsten Jahre vergehen. König, Kaiser, Graf, ein großer,
dicker Bauer konntest du sein, alle Truhen voll Geld haben — und kannst dich
nicht entschließen, was du wählen willst."
„Laß doch dein ewiges Drangen und Treiben," erwiderte der Bauer. „Wir
sind beide noch jung, und das Leben ist lang. Ein Wunsch ist nur in dem
Ringe, und der ist bald vertan. Wer weiß, was uns noch einmal zustößt, wo
wir den Ring brauchen. Fehlt es uns denn an etwas? Sind wir nicht, seit
wir den Ring haben, schon so herauf gekommen, daß sich alle Welt wundert?
Also sei verständig. Du kannst dir ja mittlerweile immer überlegen, was wir
uns wünschen könnten."
Damit hatte die Sache vorläufig ein Ende. Und es war wirklich, als wenn
mit dem Ringe der volle Segen ins Haus gekommen wäre, denn Scheuern und
Kammern wurden von Jahr zu Jahr voller und voller, und nach einer längeren
Reihe von Jahren war aus dem kleinen, armen Bauer ein großer, dicker Bauer
geworden, der den Tag über mit den Knechten schaffte und arbeitete, als wollte
er die ganze Welt verdienen, nach der Vesper aber behäbig und zufrieden vor
der Haustürc saß und sich von den Leuten guten Abend wünschen ließ.
So verging Jahr um Jahr. Dann und wann, wenn sie ganz allein waren
und niemand es hörte, erinnerte zwar die Frau ihren Mann immer noch an
den Ring und machte ihm allerhand Vorschläge. Da er aber jedes Mal erwiderte,
es habe noch vollarif Zeit, und das Beste falle einem stets zuletzt ein, so tat
sie es immer seltener, und zuletzt kam es kaum noch vor, daß auch nur von
dem Ringe gesprochen wurde. Zwar der Bauer selbst drehte den Ring täglich