Full text: Träumereien an französischen Kaminen: Märchen

Vorwort. 
^\jT^ie auf ein furchtbares Gewitter, welches 
sich Schlag um Schlag gewaltsam ent 
ladt, der trübe, nimmer endende Landregen, 
so folgte für uns auf die gewaltigen Kampfe 
der ersten Wochen des Deutsch-Französischen 
Krieges die einförmige Belagerung von Paris. 
# Und wie der Wandrer, der wahrend der 
ersten Schrecken des Unwetters gern der Weiter 
reise vergaß, uni unter einem gastlichen Dache 
Schutz zu finden, nun, wenn der letzte Donner 
verhallt ist, wieder und immer wieder ans 
Fenster tritt und hinaus in die graue, regen 
verhüllte Landschaft schaut, unmutig, daß es rminer noch kein Ende finden 
will — so haben auch wir geharrt und' nach der Stunde gefragt, die im 
leuchtenden Strahl der Friedenssonne uns an den heimatlichen Herd zurück 
führen würde. 
Doch Woche um Woche, Monat um Monat verrann und die weiße Fahne 
( erschien nicht aus den Wallen der Forts! 
Da saßen wir, wenn deö Tages Arbeit getan und der Abend von den an- 
ij mutigen, die Seinestadt umkränzenden Höhen herabstieg, einsam an den Kaminen 
l der verlassenen französische» Villen und Schlösser. Und wenn das Feuer knisterte 
h und die Funken flogen, überkamen gar manchen alte, sonderbare Gedanken. In 
j! Leib und Gestalt traten sie hervor hinter den großen dunklen Gardinen und aus 
den bunte» Kattuntapeten und drängten sich dicht heran an den Träumer. Und
	        
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