alte Mann aus. Seine Wutanfälle waren jederzeit unheil
voll für seine Gesundheit gewesen, dieser aber war gefähr
licher, als alle früheren, weil noch ein andres als Zorn und
Wut dabei mitsprach.
Endlich wurde sein Schritt langsamer und dann blieb
er vor dem Sofa stehen.
„Wenn einer mir gesagt hätte, daß ich mein Herz an
ein Kind hängen könnte," sagte er, und die harte Stimme
war schwach und unsicher, „ich würde ihn für einen Narren
gehalten haben. Ich habe Kind-w immer verabscheut — meine
eignen in erster Linie. Den Zungen habe ich lieb und er
hat mich lieb. Das kann ich von wenig Menschen sagen,
aber von ihm. Er hat sich nie vor mir gefürchtet, er hat vom
ersten Augenblick an unverbrüchlich an mich geglaubt. Das weiß
ich, daß er meine Stellung besser ausgefüllt haben würde, als
ich es je gethan habe; er hätte dem Namen Ehre gemacht."
Er beugte sich über das süße, friedlich schlummernde Ge
sicht. Die dichten Augenbrauen waren finster zusammengezogen,
aber trotzdem hätte sein Gesicht in diesem Augenblicke niemand
Furcht eingeflößt. Er strich leise das blonde Haar von der
reinen, klaren Stirn, dann drückte er rasch auf die Klingel.
„Tragen Sie," sagte er, auf das Sofa deutend, zu dem
eintretenden Diener, „tragen Sie Lord Fauntleroy auf sein
Zimmer."
Seine Stimme habe sonderbar geklungen, dachte der Mann.
Lehnte» Äapttel.
A m e r i k a in Aeng 6 en.
Nachdem Mr. Hvbbs von seinem jungen Freunde Mschied
genommen hatte und nun von Tag zu Tage mehr zur Erkennt
nis kam, daß.der Atlantische Ozean zwischen ihm und dem
kleinen liebenswürdigen Kameraden lag, fing es in der „ge
mischten Warenhandlung" an trübselig auszusehen. Mr. Hobbs
gehörte weder zu den hervorragenden Intelligenzen, noch zu
den gesellschaftlichen Umgangsmenschen und hatte mit seiner
schwerfälligen Art nie viele Verbindungen anzuknüpfen ver
standen. Er war viel zu phlegmatisch, um sich auf irgend