Herrlichkeit einen Rat zu geben, so wäre es der, nie verletzend
von seiner Mutter zu sprechen."
„Pah, pah! . Ein Junge von sieben Jahren!"
„Der diese sieben Jahre an der Seite einer Mutter ver
lebt hat, der sein ganzes Herz gehört."
Fünftes Kapitel.
Im schlosse.
Es war spät am Nachmittag, als der Wagen, der den
kleinen Lord Fauntleroy und Mr. Havisham zum Schlosse
brachte, die lange Avenue daherrollte. Der Graf hatte an
geordnet, daß sein Enkel kurz vor Tische im Schlosse eintreffen
und ferner, daß er, aus nur ihm bekannten Gründen, allein
in das Zimmer geführt werden sollte, wo er ihn zu empfangen
gedachte. Cedrik lehnte sich behaglich in die Wagenkissen zurück
und beobachtete alles mit großem Interesse. Der Wagen selbst,
die großen stattlichen Pferde mit ihrem blitzblanken Geschirre,
der würdevolle Kutscher und der stattliche Diener in ihren
eleganten Livreen, alles fesselte seine Aufmerksamkeit.
Als der Wagen vor dem Parkthore hielt, beugte er sich
aus dem Fenster, um die riesigen steinernen Löwen zu stu
dieren, die den Eingang schmückten. Aus der hübschen epheu-
umrankten Portierswohnung trat eine rundliche, freundliche
Frau, um das Thor zu öffnen. Zwei Kinder folgten ihr auf
dem Fuße und starrten mit weit aufgerissenen, verwunderten
Augen auf den kleinen Jungen im Wagen, indes die Mutter
lächelnd knickste.
„Kennt sie mich denn?" fragte Lord Fauntleroy seinen
Begleiter. „Ich glaube, sie weiß, wer ich bin," und dabei
nahm er seine schwarze Samtmütze ab und grüßte freundlich.
„Guten Tag!" sagte er mit Heller Stimme. „Wie gefit’ä
Ihnen?"
Die Frau war sichtlich erfreut, sie lachte übers ganze Ge
sicht, und ihre blauen Augen blickten ihn warm und herzlich an.
„Gott segne Eure Herrlichkeit!" sagte sie. „Gott segne
Ihr freundliches Gesicht! Glück und Frohsinn Euer Herr
lichkeit! Willkommen in Dorincourt!"