Full text: Die Theodicee. (4)

Vorrede. 
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legenheit, mit vielen ausgezeichneten Männern aus den 
entgegengesetzten Parteien mich zu besprechen; z. B. 
mit Herrn Peter v. Wallenburg, Suffraganbischof 
von Mainz; mit Herrn Peter Ludwig Fabrice,. den 
ersten Theologen Heidelbergs und endlich mit dem be 
rühmten Herrn Arnauld 2 »), dem ich sogar ein in 
meiner Weise abgefasstes lateinisches Gespräch über 
diesen Gegenstand mittheilte. Es geschah dies um das 
Jahr 1673, und ich stellte darin schon als Thatsache hin, 
dass Gott die vollkommenste aller möglichen Welten er 
wählt habe und dass seine Weisheit ihn bestimmt habe, 
das mit ihr verbundene Uebel zuzulassen, was aber 
nicht hindere, dass diese Welt, alles in allem erwogen 
und überlegt, nicht doch die beste sei, die gewählt 
werden konnte. Auch habe ich seitdem alle guten 
Schriftsteller über diesen Gegenstand gelesen und ich 
habe mich bestrebt, alle jene Kenntnisse mir anzueignen, 
vermöge deren ich alles beseitigen konnte, was den 
Gedanken einer in Gott anzuerkennenden höchsten Voll 
kommenheit hätte verdunkeln können. Ich habe die 
Schriftsteller der strengsten Art, welche die Nothwendig- 
keit der Dinge am weitesten ausgedehnt haben, nicht 
vernachlässigt, wie H 0 b b e s b ) und Spinoza c ). Er- 
sterer hat diese unbedingte Nothwendigkeit nicht blos in 
seinen „Physikalischen Elementen“ und sonst aufrecht 
erhalten, sondern dies auch in einer ausdrücklich gegen 
den Bischof Bramhall gerichteten Schrift gethan. Spinoza 
behauptet so ziemlich (wie der alte Peripatetiker Stra- 
ton), dass alles von einer ersten Ursache oder einer ur 
sprünglichen Natur durch eine blinde, ganz geometrische 
Nothwendigkeit entstanden sei, ohne dass dieses erste 
Anfangende der Dinge eines Wählens oder einer Güte oder 
eines Wissens fähig sei. 
Ich habe indess, glaube ich, ein Mittel aufgefunden, 
was das Gegentheil in einer aufklärenden Weise ergiebt 
und was uns gleichzeitig in das Innere der Dinge ein 
führt. Indem ich neue Entdeckungen über das Wesen 
der thätigen Kraft und über die Gesetze der Bewegung 
gemacht habe, zeige ich, dass dieselben keine geometrische 
Nothwendigkeit an sich haben, wie Spinoza meint und 
dass sie auch nicht rein willkürliche sind, wie Herr 
Bayle und einige neuere Philosophen behaupten, sondern
	        
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