Anhang I.
Kurze Darstellung
der
Streitfrage,
auf
förmliche Schlüsse znrückgeführt. 2<57)
Einige einsichtige Personen wünschten, ich möchte
diese Zugabe machen und ich habe dem um so mehr
Statt gegeben, als ich dadurch Gelegenheit erhielt, einige
Schwierigkeiten zu beseitigen und einige Bemerkungen
beizufügen, die in dem vorstehenden Werke noch nicht
genügend behandelt worden waren.
I. Einwurf. Jeder, welcher nicht den besten
Theil ergreift, hat einen Mangel an Macht, oder an
Wissen, oder an Güte.
Gott hat nicht den besten Theil erwählt, als er diese
Welt geschaffen.
Also mangelt es Gott an Macht, oder an Wissen,
oder an Güte.
Antwort. Ich leugne den Untersatz, d. h. den
zweiten Vordersatz dieses Schlusses, und der Gegner be
weist ihn durch folgenden
Prosyllogismus: Wer Dinge macht, die Uebles
enthalten, während sie ohne Uebel hätten gemacht werden
können, oder die gar nicht gemacht zu werden brauchten,
erwählt nicht das beste Theil.
Gott hat eine Welt gemacht, wo es Uebel giebt, nämlich
eine Welt, die entweder ohne alles Uebel gemacht werden
konnte, oder deren Hervorbringung ganz unterbleiben konnte.