Skelette eines seltsamen Vogels, der Federflügel besaß und
dessen Körper ebenfalls mit Federn bedeckt war, dessen Skelett
bau aber noch ganz den Reptilcharakter beibehalten hatte.
Die Wissenschaft gab diesem Tiere den Namen Archaeop-
teryx (Urvogel). Unsere beiden Bilder zeigen denselben.
So ist also auch durch diese Flugsaurier der Vorzeit die
Brücke gebildet worden zu den Vögeln, die sich im Laufe
der Jahrmillionen immer mehr vervollkommneten und heute
in tausenden von Arten und Gestalten uns entgegentreten.
Eine andere Gruppe von Reptilien hat einen Weg ein
geschlagen, der schließlich zur vollkommensten Form der Lebe
wesen, zu den Säugetieren emporführte.
Fragt nian, ob auch zwischen Reptil und Säugetier Ueber-
gangsformen vorhanden sind, so können wir auch diese Frage
mit „ja" beantworten. Sogar in lebendem Zustande haben
wir heute noch diese Uebergangsfvrmen vor uns.
Von den verschiedenen Unterscheidungsmerkmalen zwischen
Reptil und Säugetier ist eines der wichtigsten der Umstand,
daß das Reptil Eier legt, während das Säugetier lebendige
Junge zur Welt bringt und diese dann mit Muttermilch
einige Zeit ernährt (säugt). Run lebt aber in Australien
ein Tier, das man in manchen Beziehungen zu den Säuge
tieren rechnen muß, während es in manchen Punkten wieder
Ueberbleibsel aus dem Reptilstadium an sich trügt. Es ist
dies das Schnabeltier, ein Bewohner Australiens, das in
seiner äußeren Körperforin wohl säugetierartig ist, das auch
innerlich entschieden den Säugetierban zeigt und doch wieder
durch verschiedene Merkmale mit den Reptilien verwandt ist.
So hat es z. B. nur eine Oeffnung hinten am Körper,
welche zugleich als After, Harn- und Geschlechtsorgan dient,
wie beim Reptil, während beim Säugetier diese Organe ge
trennt sind.
Das Reptil legt Eier, das Schnabeltier ebenfalls. Nach
dem letzteres die Eier ausgebrütet hat, beginnen die Jungen
die Milch zu lecken, die ans den Hautporen an der Bauch
seite der Mutter herausträufelt. Es sind also noch keine
Milchzitzen vorhanden, an denen die Jungen saugen können.
Während das Wasserschuabeltier seine Eier in ein
Nest legt, ist eine andere Art, das Landschnabeltier,
schon etwas vorgeschrittener. Es brütet seine Eier in einein
Hautbeutel aus, den es am Bauche trägt und die ausge
schlüpften Jungen verbleiben einige Zeit in diesem Hantsack.
Wieder eine Stufe höher stehen die eigentlichen Beutel
tiere, bei denen die Jungen bereits lebend geboren werden,