I.
Die einfachsten Lebensformen.
Die Frage, wie das Leben auf unserer Erde entstanden
ist, hat schon vor Jahrtausenden den Menschen interessiert
und schon die alten griechischen Philosophen haben dieses
Rätsel zu lösen versucht. Das war natürlich damals viel
schwieriger wie heute, denn mittlerweile hat uns die Wissen
schaft ein reichhaltiges Material über alle Lebensvorgänge
ans der Erde verschafft.
Früher hielt man es als selbstverständlich, daß ein über
menschliches, allmächtiges Wesen — ein Gott — die Erde
und die Lebewesen geschaffen habe und so entstand das
Schöpfungsmärchen der Bibel, das leider auch heute noch
von Millionen unwissender und denkfauler Menschen als
Wahrheit hingenommen wird.
. Wenn wir uns heute fragen, wie das Leben auf der
Erde entstanden ist, so zeigt uns die Wissenschaft zwei Mög
lichkeiten. Erstens ist es recht wohl denkbar, daß die Keinie
des Lebens seit ewigen Zeiten im Urstoff der Erde (wie auch
aller anderen Himmelskörper) vorhanden waren und sich
daun Leben entwickelte, sobald die Abkühlung der Erdober
fläche weit genug vorgeschritten war, zweitens ist es möglich,
daß die einfachsten Lebensformen (winzige Bazillen) aus dein
Welträume — von anderen Planeten kommend — sich ans
die Erde übertragen haben. Auch letztere Möglichkeit ist
wissenschaftlich zu begründen.
Als das erste Leben auf Erden sich entwickelte, gab es
noch kein Festland, das Urmeer bedeckte die ganze Erdober
fläche. Hier im Urmeere war die Wiege des Lebens. Und
dieses Leben trat in der denkbar einfachsten Form auf; in
Gestalt winzig kleiner, nur mit dem Mikroskop sichtbarer
Zellen. Diese Zellengeschöpfe, die auch heute noch in unge
zählten Milliarden sich auf der Erde — in Wasser und Luft
— tummeln, bestehen aus einer Hauthülle, die mit einer ei
weißhaltigen Flüssigkeit gefüllt ist. Diese Protoplasma-