rückwärtigen Flur mit dem Blankreiben der Lackstiefel
des Generalleutnants beschäftigt.
„Wieder ein Verbrechen meinerseits?" fragte Ingrid
und lachte.
„Ach, Ingrid, vor dem Mädchen! Ich bitte dich!"
Ingrid legte ihren Arm um die schlanke Taille
Beates. Sie mußten Gwendoline folgen. Es war
längst Frühstückszeit. „Na, was denn, Ati? D u gönnst
ihr doch das märchenhafte Glück im Winkel. Nicht?"
Beate suchte sich freizumachen. „Ach — so quälen
kannst du einen, Ingrid."
„Will ich denn?" Sie lachte wieder. „Eher trösten.
Das heißt: wenn du Trost brauchst. Denn jetzt weiß
ich's ganz sicher, daß er Absichten hat."
Nun blieb Beate stehen. Dicht vor der Tür. „Erwin?
Woher weißt du —? Ach, du willst einen bloß frozzeln."
„Das ist nun das dritte Mal in acht Tagen, daß
sie sich .zufällig' treffen. Auffallend, was? Und wo
er sie doch immer so anhimmelt ... Warum siehst
du mich so wild au, Ati?"
Beate schüttelte den Kopf. „Wild? Wieso wild?
Nur ..." Sie vollendete nicht, sondern öffnete hastig die
Tür und schoß davon. Ingrid folgte ihr auf dem Fuße.
„Ati! So hör doch!"
Anna kam den Korridor entlang gelaufen. „Gnä'
Fräulein, die Gräfin Czernin!"
Sofort nahm Beate Haltung an. „Haben Sie
sie in den Salon gebeten?"
„Nein, sie ist mit dem gnä' Fräulein ins Eßzimmer.
Sie wollte durchaus nicht stören."
Ingrid kniff Beate in den prallsitzenden Ärmel
ihrer Reitjacke. „Das nennt sie: nicht stören! Alte
Damen gleich früh auf nüchternen Magen, huch!"
IS