Untersuchungen zur Methode der Fettbestimmung in thier. Material. 11
folgende Verdauung zu gewinnen ist. Auch nach der Rosenfeld-
schen Methode, nach der er die höchste Procentzahl Extract erhalten
hat, beobachten wir dieselbe Erscheinung. Noch bemerkenswerther
ist die Thatsache, dass auch nach 35stündigem KExtrahiren mit
Chloroform und abwechselnder Auskochung in Alkohol noch 0,23 %o
Extract durch die Verdauung gewonnen werden. Daraus folgt, dass
sich entweder durch die Verdauung immer ätherlösliche fremde
Körper bilden oder durch das Chloroform nicht die ganze Menge
Fett zu erhalten ist. Diese Frage lässt sich nicht ohne Weiteres
entscheiden, und ich werde noch die Gelegenheit haben, darauf
zurückzukommen.
JII. Experimenteller Theil,
A. Prüfung der üblichen Methoden.
Nun stehen wir vor einer ganzen Reihe von Methoden und
Modificationen, und sind nicht im Stande, zu entscheiden, welche
von diesen die eigentlich sicherste, zuverlässigste ist, d. h. nach
welcher Methode erhalten wir verhältnissmässig mehr und reineres
Fett. Um diese Frage zu beantworten, muss man zunächst die
chemische Zusammensetzung des nach verschiedenen Methoden ge-
wonnenen Fettes untersuchen, und das war die Aufgabe, die mir
Herr Prof. Zuntz vorgeschlagen hat. Zu diesem Zwecke habe ich
eine Reihe von Versuchen mit käuflichem Fleischmehl angestellt.
Das Fleischmehl wurde im Vacuo bei 60—65° mehrere Tage ge-
trocknet, bis es noch 1,5 % Wasser enthielt. Vor jedem Versuche
wurde die Patrone mit Fleischmehl circa 2 Stunden im Trocken-
schranke getrocknet, so dass nahezu absolut trockene Substanz zur
Anwendung gelangte. Ich erhielt folgende Resultate:
Soxhlet.
Versuch I.
Angewandte Substanz 11,666 g.
12stünd. Extr. ..... 1,5956 g Fett = 13,67 %
24 nm 8 0,0236 g „ = 0,2 %
36 » 0404004 0,0124 g „ = 0,106 %
72 Stunden. ...... 1,6816 g Fett = 13,976 %
Petrolätherlöslich .... 15254g 13,076 0