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W. Glikin:
Palmitin- und Stearinsäure (21).
10 Gewichtstheile Fett werden mit 30—40 Volumtheilen Wein-
geist und 4—6 Gewichtstheilen Kalihydrat, die man vorher in
20 Volumtheilen Wasser löst, in einem mit Rückflusskühler ver-
sehenen Kolben im Wasserbade eine Stunde zu schwachem Sieden
erhitzt. Nach dem Verseifen des Fettes wird die gebildete Seife
mittelst verdünnter Schwefelsäure zersetzt, das aufschwimmende
Fettsäuregemenge in wenig heissem Alkohol gelöst und die beim
Erkalten sich ausscheidende Masse gut abgepresst. Durch Wieder-
holung dieser Operation entfernt man die Oelsäure vollständig, und
ein Gemenge von Palmitin- und Stearinsäure bleibt zurück. Das
resultirende Gemenge wird der partiellen Fällung unterworfen. Die
Fettsäuren werden in heissem Weingeist gelöst; dazu wird eine
kochende weingeistige Lösung von essigsaurem Baryt hinzugefügt,
2/7 des Gewichtes vom Säuregemenge. Der beim Erkalten ab-
geschiedene Niederschlag enthält hauptsächlich die Stearinsäure als
Barytsalz. Aus dem Filtrate fällt man mit überschüssigem essig-
saurem Baryt den Rest der Stearin- und alle Palmitinsäure aus.
Aus diesem Salzgemisch erhält man durch Zerlegen mit heisser
Salzsäure ein an Palmitinsäure sehr reiches Gemenge, das der
fractionirten Fällung noch ein Mal unterworfen wird. Die resultiren-
den Säuren werden durch Umkrystallisiren gereinigt. Die Palmitin-
säure schmilzt bei 62 °%. die Stearinsäure bei 69.2 9.
Soxhlet:
Versuch I.
Angewandt 9,1368 g Fett.
Erhalten 2,8864 g Palmitin- + Stearinsäure
1,946 g = 21,8% Palmitinsäure
0,834 g = 9,13% Stearinsäure.
Versuch I1.
Angewandt 9,4926 g Fett.
Erhalten 2,9770 g Palmitin- + Stearinsäure
1,9954 g = 21% Palmitinsäure
0,8734 9 — 9,2% Stearinsäure.
E. Voit.
Versuch I.
Angewandt 9,116 g Fett.
Erhalten 2,9942 g Palmitin- + Stearinsäure
2,0156 g = 22,10% Palmitinsäure
3,8882 g = 9,69% Stearinsäure.