Untersuchungen zur Methode der Fettbestimmung in thier. Material. 3
mit Modificationen vorgeschlagen, die auf die Löslichkeit des Fettes
in verschiedenen Lösungsmitteln, wie Aether, Alkohol, Chloroform
und mehrere andere, und auf eine Lösung der Substanz mittelst
Pepsin-Salzsäure, Kalilauge u. A. gegründet sind, . wobei diejenige
Methode als die beste betrachtet wird, die mehr in Aether lösliche
Extractivstoffe gibt. Um einen vollständigen Ueberblick über die
Methoden zu gewinnen, fand ich es für zweckmässig, sämmtliche
Methoden in drei Gruppen einzuteilen: 1. Aetherextraction, 2. Ver-
dauungsmethode oder Aufschliessungsmethode, und 3, Alkoholmethode
(Alkoholbehandlung mit darauffolgender Aether- oder Chloroform-
extraction).
Zunächst wollen wir die Aetherextraction betrachten. Wie
bekannt, ist es bis jetzt noch nicht gelungen, einen Endpunkt des
Extrahirens mit Aether zu erreichen, und bei einer genauen Be-
stimmung bleibt nichts übrig, als die Extraction ad infinitum fort-
zusetzen. Zuerst hat Pflüger (4) den Versuch gemacht, den End-
punkt zu erreichen. Zu diesem Zweck extrahirte er im Soxleth-
schen Apparate (5) fein gepulvertes Pferdefleisch vierzehn Tage lang,
täglich ca. zehn Stunden, wobei er das gewonnene Fett von jedem
Tage bestimmte und erhielt folgende Resultate: 3—5 g Trocken-
substanz gaben am ersten Tage 120—150 mg, dann 2—20 mg, 3—10 mg
ınd so jeden Tag langsam fallend bis 1—5 mg, die während der
ganzen Dauer der Extraction constant blieben; auch bei einer
Extraction von 4—5 Wochen blieb diese Zahl unverändert. Die
Ursache dieser Erscheinung hat Pflüger nicht in der geringen
Menge Aether gesucht, sondern im allzulangsamen Eindringen des
Aethers in die thierische Substanz. Um bessere Resultate zu er-
zielen, übergoss er die gepulverte Substanz mit Aether und liess sie
unter öfterem Umschütteln stehen. Beim ersten Auszuge, der einige
Tage dauerte, hat er fast die ganze Menge Fett gewonnen. Bei
ein- oder zweimaliger Wiederholung dieser Manipulation hat
Pflüger das ganze Fett erhalten, d. h. den Endpunkt der Ana-
lyse erreicht.
Aus den Versuchen von Argutinsky stellt sich aber heraus,
Jass Pflüger’s Resultate nicht vollständig genau sind. Nach
wochenlangem Stehenlassen in kaltem Aether unter öfterem Um-
schütteln erhielt Argutinsky im Soxleth’schen Apparate noch
bedeutende Extractmengen und nach achttägigem Extrahiren war die
Substanz noch nicht vollständig entfettet. Argutinsky begnügte