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Maschinen und Brücken
„Sicherlich wollten die Heiligen Tibets die Mensch
heit vor furchtbarster Entzweiung bewahren!“ sagte
Makhan Narasena, während er aus dem Sattel sprang
und seine Füße im Sande der Lop-Wüste bis über
die Knöchel versanken. Botho Westenhayn, der sein
Pferd bereits am Halfter zum nahen Zelte führte,
erwiderte: „Vielleicht hatten die Tibetaner recht —
vielleicht auch nicht! Denn, wenn sie den Völkern
die ungeheuren Radiumlager früher gezeigt hätten,
wäre man möglicherweise imstande gewesen, die
Übervölkerung rechtzeitig mit neuen Naturkräften
zu bekämpfen und man hätte einige Kriege erspart.“
„Oder neue um den Besitz Tibets vom Zaune ge
brochen!“ und Narasena schüttelte den Kopf. „Wie
Sie wissen, wage ich es heute — mitten im heiligsten
Kriege — noch nicht, davon zu sprechen. Und
Harmsworth hat erst vor kurzem bei mir angefragt,
wozu wir eigentlich die gewaltige nord-südliche
Etappenstraße anlegten.“
Botho Westenhayn lächelte und zeigte mit der
Hand nach Norden, wo sich die kahle Wand des
Kuruk-tag — nicht umsonst „trockene Berge“ ge
nannt —•, aus dem flimmernden Boden der Lop-
Wüste emporwachsend, endlos von Ost nach West
hinzog. Dann sagte er: