Erstes Kapitel
Ermittlungsmethoden — Art und Umfany des Anteils
Um den Anteil festzustellen, den eine Bevölkerungsgruppe
an einer bestimmten wirtschaftlichen Tatsächlichkeit hat, stehen
uns zwei Methoden zur Verfügung: die statistische und die
genetische, wie man sie nennen könnte.
Mittels der statistischen Methode, wie es der Name aus-
drückt, würde man versuchen, die Anzahl der Wirtschaftssubjekte
zu ermitteln, di? überhaupt an einer ‚wirtschaftlichen Aktion
beteiligt sind, also beispielsweise den Haridel mit einem be-
stimmten Lande, die Industrie einer bestimmten Gattung in ge-
gebenen Zeitepochen ins Leben rufen, und dann die Prozentzahl
herauszurechnen, die von diesen die Angehörigen der unter-
suchten Bevölkerungsgruppe ausmachen. Zweifellos hat diese
Methode ihre großen Vorzüge. Es gibt gewiß eine deutliche
Vorstellung von der Bedeutung sage der Ausländer oder der
Juden für die Entwicklung eines Handelszweiges, wenn ich
ziffermäßig feststellen kann, daß 50 oder 753% der beteiligten
Personen einer bestimmten Art sind. Zumal wenn die Statistik
sich noch auf andere ökonomisch bedeutsame Tatbestände außer
der Person des Wirtschaftssubjektes bezieht: die Größe des
werbend angelegten Kapitals, die Menge der erzeugten Güter,
die Höhe des Warenumsatzes u. dgl. Man wird daher sich der
statistischen Methode bei den Untersuchungen wie den hier an-
gestellten gern und mit Vorteil bedienen. Wird aber auch sehr
bald einsehen, daß mit ihr allein die Aufgabe nicht’ gelöst werden
kann. Zum ersten deshalb nicht, weil auch die beste Statistik
noch nicht alles, oft sogar nicht einmal das Wichtigste von dem
aussagt, was in unserem Falle gefragt wird. Sie’ bleibt stumm
gegenüber dem Problem der dynamischen Wirkung, die jm Wirt-
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