Full text: Die Arbeitslosigkeit und die Aufgaben der Kommunisten

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Lediglich in der Sowjetunion weist der Arbeitslohn eine 
ständige Zunahme auf, ebenso wie der Verbrauch der breitesten 
werktätigen Massen der Stadt- und Landbevölkerung an lebens 
wichtigen Bedarfsgegenständen mit jedem Tage mehr zunimmt. 
In diesem Herbst ist eine gewaltige Zunahme der Zahl der 
Erwerbslosen in allen kapitalistischen Ländern und besonders 
in den Ländern Zentral- und Osteuropas (Deutschland, Oester 
reich, Polen, Ungarn, Lettland, Rumänien usw.) im Zusammen 
hang mit der Verschärfung der Wirtschaftskrise in diesen 
Ländern (Bankrott von bedeutendsten Banken sowie von 
Industrie- und Handelsunternehmungen) zu erwarten. 
Lediglich in der Sowjetunion gibt es nicht nur keine 
Erwerbslosigkeit, sondern es mangelt sogar an Arbeitskräften. 
Die Haltung der 91. und der 
Amsterdamer Internationale zur 
Erwerbslosenversicherung und 
zum Lohnabbau 
Unter dem Einfluß der ungeheuren tiefgehenden Un 
zufriedenheit der breiten werktätigen Massen über die fort 
währende Senkung des Lebenshaltungsniveaus sowie unter dem 
Druck der einfachen Mitgliedermassen der sozialdemokratischen 
Parteien und der reformistischen Gewerkschaften haben die II. 
und die Amsterdamer Internationale eine gemeinsame Kom 
mission zur Prüfung der Probleme der Weltwirtschaftskrise 
und der Erwerbslosigkeit geschaffen. 
Diese Kommission tagte am 21. und 22. Januar 1931 in 
Zürich. Sie veröffentlichte eine Plattform, die die notwendigen 
Maßnahmen behandelt, die ergriffen werden müßten, um 
einen Ausweg aus der Krise zu finden. Dieses Mani 
fest ist nicht nur vor seiner Bestätigung durch die beiden oben 
genannten Internationalen in vollem Wortlaut in der „inter- 
natio'nalen Information“ der II. Internationale veröffentlicht 
worden, sondern Auszüge aus ihm betreffs Arbeitslohn und 
Erwerbslosenversicherung sind in der gesamten Presse der 
Sozialdemokratie und der reformistischen Gewerkschaften 
sowie auch in der bürgerlichen Presse erschienen. 
Diese „radikale“ Plattform ist nicht nur vom Exekutivkomitee 
der II. Internationale bestätigt worden. Vielmehr ging diese in 
einem Punkte noch weiter. Die Plattform enthält eitlen Punkt 
über die Einführung der 5-Tage-Woche (40-Stunden-Woche), 
wobei nicht gesagt wurde, daß die 5-Tage-Woche keinen Lohn 
abbau nach sich ziehen darf. Die II. Internationale hat in ihrem 
Beschluß, der die von der Züricher Kommission ausgearbeitete 
Plattform bestätigt, die Notwendigkeit der Einführung der 
5-Tage-Woche ohne Lohnverkürzung betont, d. h„ sie hat fak 
tisch die Losung wiederholt, die von allen Sektionen der Kom- 
rintern und der RGI. am 25. Februar 1931 zum Internationalen 
Kampftag gegen die Erwerbslosigkeit auf gestellt wordea Ist. **
	        
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