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Das bedeutet, daß der Produktionsindex im April und Mal
1930 dem Produktionsindex von 1925 gleichstand. Nicht so war
es in bezug auf die Zahl der beschäftigten Arbeiter. Die Zeit
schrift „Wirtschaft und Statistik“, die vom Deutschen Statisti
schen Reichsamt herausgegeben wird, konstatiert in Nr. 13 vom
1. Juli 1930 in einem Artikel „Die Entwicklung der Arbeitnehmer
zahl im Deutschen Reich von 1925 bis 1930“ auf Seite 559
folgendes:
„Die deutsche Wirtschaft beschäftigt sonach heute . . .
etwa 1Million Arbeitnehmer weniger als zur Zeit der
Berufszählung vom 16. Juni 1925...“
Das besagt, daß die Rationalisierung in der Zeit von 1925
bis 1930 1 250 000 Arbeiter und Arbeiterinnen aus den Betrieben
verdrängt hat. Diese Verdrängung von Arbeitern aus der Pro
duktion geht unaufhaltsam weiter. So ist z. B im ersten Quartal
1931 die Zahl der beschäftigten Arbeiter des Kohlenbergbaus
in Rheinland-Westfalen um 15 000 zurückgegangen, und
25 000 Arbeiter wurden auf Kurzarbeit überführt. Dabei ist die
Produktivität der Arbeit, die 1930 im Verhältnis zu 1913 143
Prozent ausmachte. im ersten Quartal 1931 auf 155 Prozent ge
stiegen.
D ; e Weltwirtschaftskrise hat eine ungeheure Erwerbslosig
keit mit sich gebracht. Nach den Angaben der Sozialwirtschaft-
lichen Abteilung der RGI. gab es im Jahre 1931 in 48 Ländern
34 545 000 Vollerwerbslose (einschließlich der Landarbeiter und
in England auch der Eisenbahner, die in der offiziellen Statistik
nicht geführt werden)
Die Verteilung der 34 545 000 Erwerbslosen nach den
einzelnen Ländern ist folgende:
Vereinigte Staaten von Amerika
10 000 000
Deutschland
5 300 000
England
3 500 000
Lateinamerika (19 Länder) . .
4 000 000
Italien
1 800 000
Japan .
2 000 000
Polen .
1 100 000
Oesterreich
550 000
Ungarn
600 000
Tschechoslowakei
750 000
Rumänien
400 000
Jugoslawien .......
350 000
Bulgarien ........
200 000
Griechenland .
150 000
Belgien ....... »
150 000
Spanien ........
. 450 000
350 000
Dänemark 1
Schweden
300 000
Norwegen J
Holland
150 000
Uebertrag
32 100 000