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Erster Abschnitt.
Das Chaos der Subjektivität.
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Empfindungen und Vorstellungen.
Der Streit um die Grenze des Bewußtseins wird
wohl kaum je entschieden werden; es liegt eine Region
noch zwischen den Sinnes-, Muskel- und Organ
empfindungen und den „eigentlichen“ Empfindungen,
die völlig unaufgehellt ist. Die Paradoxie ist eben
diese, daß die „eigentlichen Empfindungen" eigent
lich keine Empfindungen, sondern „schon“ Vor
stellungen sind. Was an Objekt in ihnen ist, sind gewiß
nicht jene uneigentlichen Empfindungen, sondern
irgendwie Teile oder Vertretungen des „synthetischen“
Objekts, zu dessen Entstehung noch so ganz andere
Faktoren mitwirken. Nehmen wir das Synthetische
aus der Vorstellung heraus, ebenso den Akt des Vor
stellens, falls man die noch bleibende Zuständlichkeit
so nennen darf, so müßte das Empfundene übrig
bleiben: eben die eigentlichen Empfindungen. In ihnen
müßte das „Bewußtsein" beginnen. Wenn man die
Apperzeption eines Außenobjekts künstlich und will
kürlich da unterbricht, wo der Gegenstand Form und