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Lehrkursus der wahren physikalischen Chemie”),
(1752.)
KEinleitung.
Das Studium der Chemie kann einen doppelten Zweck
haben: die Vervollkommnung der Naturwissenschaften und die
Vermehrung des Lebenswohls. Der letzte Zweck wog besonders
in den älteren Zeiten, im vorigen und in diesem Jahrhunderte
vor; darauf war viel Zeit und Geld verwendet worden. Den
ersten Zweck verfolgten dagegen nur wenige Wissensdurstige,
die jedoch zum philosophischen Verständnis der Natur nicht
viel beigetragen haben. Wie diese Verhältnisse sich entwickelt
haben, werde ich hier in einigen Worten darlegen.
Die Mehrzahl der blinden Sterblichen schätzt nämlich die
Körperpflege höher, als die Entwicklung des Geistes: so ist es
nicht wunderbar, daß durch den unermeßlichen Fleiß der Che-
miker unzählige Präparate entdeckt worden sind, die zur Er-
haltung der Gesundheit, zur Förderung der Wohlfahrt, zum
Schmuck der Körpers, zu Pracht und Schein, schließlich zur
Erweckung der Leidenschaften und zum Verursachen des ge-
waltsamen Todes dienen. Die Chemiker haben dabei die klare
Erkenntnis aller dieser Gegenstände vernachlässigt, den zu-
verlässigsten Weg zur Weiterentwicklung und Vervollkommnung
dessen, wonach sie so begierig streben, indem sie diesen Weg
für weniger fruchtbar halten. .
Selbstverständlich gab es auch in diesem Jahrhundert Ge-
Jehrte, die sich an diese schwierige Aufgabe machten und in
lobenswerter Weise versuchten, den Weg ins geheimnisvolle
Innere des Körpers zu bahnen und diese dunkle Nacht zu be-
leuchten; allein in ihren Erwartungen getäuscht, haben sie auch
anderen die Hoffnung genommen, obwohl sie doch vieles nicht