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Quessendorfer Hof kam. Meine Mutter kaufte ihm aus
Mitleid jedesmal eine Portion von seinem Kram ab,
machte aber immer ihr Scherzchen dabei. ,Ja, sagen
Sie mal, Jankel, gibt's denn noch immer so alt
modische Leute, die sich nicht sagen, daß sie bei Ihnen
alles teurer bezahlen müssen, als in der Stadt?'
Und er darauf: ,Gnädigste Frau Baronin, Sie haben
recht, 's werd immer schwerer. Mer trefft gar keine
alten Leuten niehr! Wenn mer aber mal einen
trefft, ise er noch früher!' . . . Nach allem, was man
so ringsherunr sieht, werden auch die wirklichen Adligen
immer seltener, und wenn man mal einem begegnet,
dann ist er noch von früher, aus einer Zeit, mit der
es immer rascher zu Ende geht!"
-i- *
Die beiden aus dem Ziergarten kamen die Treppe
herauf. Alix Prahlstorff mit einem seltsam gespannten
Zug in dem blassen Gesicht, der Oberleutnant von
Sacrow, um sich, wie er erklärte, eigentlich nur zu
verabschieden. Eine ganze wilde Dienstperiode käme
heran, denn in zehn oder elf Tagen gäbe es die
Besichtigung. Da der neue Inspekteur aber, wie
üblich, so ziemlich das Gegenteil des seinem Vor
gänger Wohlgefälligen zu sehen wünschte, herrschte in
dem zunächst betroffenen Kreise des Kommandeurs
und der Kapitäne eitel Zähneklappern, und er kopierte