Full text: Armer Henner .. (1/2)

Achtes Kaxitel. 
m uä dem unverhohlenen Mißtrauen, mit dem der 
Baron von Quessendorpf der „rotlackierten Un 
heimlichkeit", die rasselnd und pfauchend vor der Frei 
treppe stand, Leib und Leben anvertraut hatte, mar 
schon nach der ersten Viertelstunde Fahrt aufrichtige 
Bewunderung geworden. Die Maschine da parierte ja 
besser als ein Gaul, ging langsam oder rasch, ganz 
wie man's haben wollte, man brauchte nur an dem 
Hebel zu rücken, und kein störrischer Eigenwille, kein 
Scheuen oder Erschrecken, das einen jählings aus dem 
Sattel werfen konnte. . . . Und mit der Hochachtung 
vor dem Gefährt war auch die vor dem Lenker ge 
stiegen. 
Ein breitschultriger, hochgewachsener Mann, echt 
märkischer Bauernschlag ... die Figur rein deutsch, 
nur in dem Gesicht mit den starken Backenknochen, 
den kleinen hellblauen Augen und der nicht unschönen 
kurzen Nase der wendische Einschlag deutlich erkenn 
bar. . . . Anzug: ganz englisch, aber llrst rats und 
ohne jede Spur von Protzenhaftigkeit; Benehmen: 
eine ruhige, selbstsichere Bescheidenheit, zuweilen aber 
in der Unterhaltung ein kluges oder sarkastisches
	        
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