Full text: Armer Henner .. (1/2)

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fahren, bat um Feuer und steckte sich mit der freien 
Linken eine Zigarette an. 
„Also das mit den vierundneunzig Morgen stimmt, 
aber sie lagen vor den Toren von Berlin, und mein 
verstorbener Vater war so gescheit, mit dem Verkaufen 
nicht eher anzufangen, als bei uns in Wilmersdorf 
die Quadratrute auf vierundzwanzighundert Mark 
gestiegen war, der Morgen also etwas mehr als eine 
halbe Million brachte. Wir hatten es nicht so eilig 
als ein Teil unsrer Nachbarn, denn wir waren wohl 
habend von Hause aus, hatten auch schon mit einem 
Stück Sumpfwiese an der Fasanenstraße ein nicht 
übles Geschäft gemacht. Ein Drittel aber nur seines 
Besitzes verkaufte mein Vater an eine Terraingesell 
schaft, den Rest ließ er ruhig liegen und für mich 
und meine Schwester, wie er sagte, ins Geld hinein 
wachsen. Die sechzig Morgen sind in den letzten paar 
Jahren das Doppelte wert geworden, und ich gedenke 
sie noch eine ganze Weile lang zu halten. Also für 
meinen Reichtuni kann ich nichts, brauche mich aber 
seinetwegen auch uicht zu entschuldigen. Na aber, da 
ich doch nicht immer dabeisitzen konnte und warten, 
ob die Quadratrute noch um ein paar hundert Mark 
oder mehr in die Höhe ging, tat ich nach dem Tode 
meines Vaters mein Schwesterlein in ein Genfer 
Pensionat, ich selbst aber begab mich auf Reisen. 
Nicht so nach dem Bädeker, sondern als passionierter 
Jäger . . . mein Vater nämlich hatte schon als ein-
	        
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