Full text: Armer Henner .. (1/2)

Neuntes Kapitel. 
Als die beiden Herren von ihrer Rundfahrt heim 
kehrten, saß Frau voir Quessendorpf mit ihren Gästen 
noch immer auf der schattigen Parkveranda. An dem 
blaßblanen Sommerhimmel über dem dunkeln Grün 
der Wipfel schwamm der Mond, spiegelte sich in dem 
Weiher, schläfrig plätscherte der kleine Springbrunnen 
über den mit Farnstauden besetzten, feucht glänzen 
den Steinen, und schläfrig rann die Unterhaltung 
zwischen den drei Damen hin, die in den bequemen 
Korbsesseln um den runden Teetisch saßen. 
Frau von Quessendorpf nervös und verstimmt, 
die halbtaube Frau von Reichner aus Groß-Klentzicn 
mit ihrem ewigen und endlosen Häkelzeug — Gott 
allein mochte wissen, für wen sie diese kilometerlangen 
Hemdenbesätze häkeln mochte — und Fräulein Schmielke. 
Tadellos angezogeir — man brauchte nur mit einem 
Auge hinzusehen, um zu erkennen, daß die anscheinend 
so einfache Bluse und der fnßfreie Autorock aus 
einem allerersten Schneideratelier stammten — aber 
fadblond, nichtssagend und schüchtern: außer ja und 
nein war nicht viel ans ihr herauszubringen. Die
	        
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