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heute mittag dein Name mit dem des Herrn Schmielke
in irgend eine Verbindung gebracht worden wäre?"
„Du hast recht, Franzel! Seit ich den Brief gekriegt
habe, benehuie ich mich wie ein halber Narr!" Und
er legte zum Stoße an, machte mechanisch ein Dutzend
eleganter Bälle hintereinander. Plötzlich aber warf
er das Queue auf das grüne Tuch und ein kurzes
Aufschluchzen kani aus seiner Brust. „Franz, nimm's
mir nicht übel, aber ich kann nicht!"
„Um Gottes willen, so nimm dich doch wenigstens
vor dem Kerl da zusammen!"
Die Ordonnanz trat in das Zimmer und stellte
den Sektkübel mit der geöffneten Flasche auf den
kleinen Tisch vor dem Fenster. „Haben der Herr-
Oberleutnant sonst noch Befehle?"
„Nein, wenn wir Sie brauchen, werd' ich klingeln!"
Der Oberleritnant Hartung schenkte ein und trat
mit den gefüllten Gläsern zu Henner hinüber, der
sich beim Eintritte der Ordonnanz 31t dem Queue-
ständer gewandt hatte.
„Da trink mal erst einen Schluck, damit die ver
fluchten Nerven sich ein bißchen beruhigen. Und wenn
es einen so gepackt hat, wie dich, armer Kerl, dann
sind natürlich alle Vernunftgründe für die Katz! . . .
Was einem vom Schicksal bestimmt ist, muß man
ausbaden! . . . Im übrigen aber bin ich durchaus
nicht so pessimistisch gestimmt, wie meine verehrte
Gattin."