Full text: Armer Henner .. (1/2)

61 
heute mittag dein Name mit dem des Herrn Schmielke 
in irgend eine Verbindung gebracht worden wäre?" 
„Du hast recht, Franzel! Seit ich den Brief gekriegt 
habe, benehuie ich mich wie ein halber Narr!" Und 
er legte zum Stoße an, machte mechanisch ein Dutzend 
eleganter Bälle hintereinander. Plötzlich aber warf 
er das Queue auf das grüne Tuch und ein kurzes 
Aufschluchzen kani aus seiner Brust. „Franz, nimm's 
mir nicht übel, aber ich kann nicht!" 
„Um Gottes willen, so nimm dich doch wenigstens 
vor dem Kerl da zusammen!" 
Die Ordonnanz trat in das Zimmer und stellte 
den Sektkübel mit der geöffneten Flasche auf den 
kleinen Tisch vor dem Fenster. „Haben der Herr- 
Oberleutnant sonst noch Befehle?" 
„Nein, wenn wir Sie brauchen, werd' ich klingeln!" 
Der Oberleritnant Hartung schenkte ein und trat 
mit den gefüllten Gläsern zu Henner hinüber, der 
sich beim Eintritte der Ordonnanz 31t dem Queue- 
ständer gewandt hatte. 
„Da trink mal erst einen Schluck, damit die ver 
fluchten Nerven sich ein bißchen beruhigen. Und wenn 
es einen so gepackt hat, wie dich, armer Kerl, dann 
sind natürlich alle Vernunftgründe für die Katz! . . . 
Was einem vom Schicksal bestimmt ist, muß man 
ausbaden! . . . Im übrigen aber bin ich durchaus 
nicht so pessimistisch gestimmt, wie meine verehrte 
Gattin."
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.