Elftes Ksxilel.
Als unter der Post, die der Milchwagen am frühen
Morgen aus der Stadt mitbrachte, sich kein Brief mit
der ein wenig krakeligen und ungelenken Handschrift
des Oberleutnants Sacrow fand, atmete Fanny von
Quessendorpf um ein gut Teil erleichtert auf. Die
Gefahr, die von dieser Seite drohte, schien ihr be
hoben, wahrscheinlich hatte der gute Sacrow Vernunft
angenommen, oder, was noch wahrscheinlicher war,
ihr geliebtes Hippopotamus hatte sich getäuscht, als
er ihn gestern abend im Park zu spüren glaubte.
Und wie sie die Dinge jetzt im klaren Lichte des jungen
Sommermorgens ansah, wollte es ihr fast scheinen,
als hätte sie sich gestern durch die kleine Leutnants
frau ans Maldeinen gar zu rasch ins Bockshorn jagen
lassen. Fast vierzig Zusagen hatte die Post gebracht,
und wenn das Wetter nicht umschlug, gab's am
Abend da auf dem grünen Rasen eitel Lachen und
Fröhlichkeit. Die tanzfähige Jugend drehte sich im
Kreise, die älteren Herrschaften saßen bei der Erd
beerbowle, und wenn sich auch etliche der Geladenen
über den offensichtlichen Zweck des so plötzlich ver
anstalteten Festes ihre eigenen Gedanken machten: von