11
bei unserer Larve keine mediane Naht mehr erkennen, er er-
scheint vollkommen einheitlich, Auf der sogenannten Stirn ist
ein Besatz von feinen Härchen, offenbar Sinneshaaren, leicht
zu erkennen. Der Clypeus trägt den Medianocellus und die
beiden Fühler. Nach der Ventralseite hin setzt er sich in das
Labrum, die Oberlippe, fort. Diese stellt jedoch keinen eigent-
lichen Mundteil dar, da sie nicht aus einer embryonalen Ex-
tremitätenanlage hervorgeht. Die Fühler sind etwas länger als der
Kopf breit ist, also verhältnismässig gross. Man kann an ihnen
die drei Hauptteile der Insektenantennen leicht unterscheiden.
Dem Clypeus sitzt zunächst ein kurzes, breites Glied auf, das
Basalglied. Darauf folgt das Pedicellum, welches etwas schmaler
und über doppelt so lang als breit ist. Auf dieses endlich
folgt das ahlförmige Flagellum. Dieses besteht hier aus zirka
24 Gliedern, welche an dem basalen Ende ziemlich kurz, stets
kürzer als breit, sind, aber nach dem apicalen Ende zu an
Länge zunehmen. . Jedes dieser Glieder des Flagellums trägt an
seinem basalen Ende einen ringförmigen Besatz von feinen
Borsten. Einen Besatz von stachelförmigen Borsten, wie es für
andere Ephemeridenlarven beschrieben worden ist, habe ich
jedoch nicht konstatieren können.
Der ventrale Teil der Kopfkapsel ist‘ im Gegensatz zu dem
dorsalen fast eben.. Er lässt keinerlei Nähte erkennen, sondern
erscheint bei unserer Larve als vollkommen einheitliches Ge-
bilde. Drenkelfort (1910) nennt diesen Teil „Mundfeld“ und
gibt an, daß er sich hierin Vayssiere anschliesse. Ich habe
jedoch diesen Terminus bei Vayssiere nirgends finden können.
Dieser Autor bezeichnet diesen Teil vielmehr (S. 25) als Ventral-
feld (plan ventral), und ich möchte diesen Ausdruck auch bei-
behalten, da er die Lage dieses Teiles der Kopfkapsel unzwei-
deutig und klar zum Ausdruck bringt. Dieses Ventralfeld
umschliesst die Mundöffnung und trägt die echten Mundteile :
Mandibeln, erste Maxillen und die verwachsenen zweiten
Mazxillen, das Labium. Diese Mundteile will ich jedoch erst bei
der Besprechung des Verdauungsystems genauer behandeln, da sie
in physiologischer Hinsicht eng zu diesem Organsystem gehören.