Full text: Beiträge zur Kenntnis der Ephemeriden

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bei unserer Larve keine mediane Naht mehr erkennen, er er- 
scheint vollkommen einheitlich, Auf der sogenannten Stirn ist 
ein Besatz von feinen Härchen, offenbar Sinneshaaren, leicht 
zu erkennen. Der Clypeus trägt den Medianocellus und die 
beiden Fühler. Nach der Ventralseite hin setzt er sich in das 
Labrum, die Oberlippe, fort. Diese stellt jedoch keinen eigent- 
lichen Mundteil dar, da sie nicht aus einer embryonalen Ex- 
tremitätenanlage hervorgeht. Die Fühler sind etwas länger als der 
Kopf breit ist, also verhältnismässig gross. Man kann an ihnen 
die drei Hauptteile der Insektenantennen leicht unterscheiden. 
Dem Clypeus sitzt zunächst ein kurzes, breites Glied auf, das 
Basalglied. Darauf folgt das Pedicellum, welches etwas schmaler 
und über doppelt so lang als breit ist. Auf dieses endlich 
folgt das ahlförmige Flagellum. Dieses besteht hier aus zirka 
24 Gliedern, welche an dem basalen Ende ziemlich kurz, stets 
kürzer als breit, sind, aber nach dem apicalen Ende zu an 
Länge zunehmen. . Jedes dieser Glieder des Flagellums trägt an 
seinem basalen Ende einen ringförmigen Besatz von feinen 
Borsten. Einen Besatz von stachelförmigen Borsten, wie es für 
andere Ephemeridenlarven beschrieben worden ist, habe ich 
jedoch nicht konstatieren können. 
Der ventrale Teil der Kopfkapsel ist‘ im Gegensatz zu dem 
dorsalen fast eben.. Er lässt keinerlei Nähte erkennen, sondern 
erscheint bei unserer Larve als vollkommen einheitliches Ge- 
bilde. Drenkelfort (1910) nennt diesen Teil „Mundfeld“ und 
gibt an, daß er sich hierin Vayssiere anschliesse. Ich habe 
jedoch diesen Terminus bei Vayssiere nirgends finden können. 
Dieser Autor bezeichnet diesen Teil vielmehr (S. 25) als Ventral- 
feld (plan ventral), und ich möchte diesen Ausdruck auch bei- 
behalten, da er die Lage dieses Teiles der Kopfkapsel unzwei- 
deutig und klar zum Ausdruck bringt. Dieses Ventralfeld 
umschliesst die Mundöffnung und trägt die echten Mundteile : 
Mandibeln, erste Maxillen und die verwachsenen zweiten 
Mazxillen, das Labium. Diese Mundteile will ich jedoch erst bei 
der Besprechung des Verdauungsystems genauer behandeln, da sie 
in physiologischer Hinsicht eng zu diesem Organsystem gehören.
	        
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