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förmig in das Lumen vor, Die Muskulatur. des Mitteldarmes
setzt sich auch über den Imaginalring hinweg fort; besonders
ist‘ hier, die. Ringmuskulatur kräftig entwickelt, sie erreicht: eine
Mächtigkeit von 8 x.
Die Tätigkeit dieses Imaginalringes werden wir uns ähnlich
vorzustellen haben wie die des oesophagealen. Da bei den
Ephemeriden eine Abstossung und Neubildung des Darmepithels
nicht vorkommt, so beschränkt sich. die Tätigkeit des Imaginal-
ringes auf die Bildung der für: das Wachstum nötigen neuen
Epithelzellen. Die Zellen des Imaginalringes flachen sich auch
hier allmählich ab und gehen kontinuierlich in das Darmepithel
über. Dieses Wachstum ist offenbar ein beständiges, Daraus
erklärt es sich, dass bei Larven, welche vor der Häutung
stehen, der hintere Abschnitt des Mitteldarmes mehr in Falten
gelegt erscheint, während er nach der Häutung gerade gestreckt
ist, da ja hierbei der ganze Chitinpanzer des Tieres eine Ver-
grösserung erfährt.
Dieser Imaginalring ist von Fritze zwar beiläufig beschrieben
und, wenn auch nicht ganz einwandfrei, gezeichnet worden ;
jedoch hat Fritze ihn nicht als solchen erkannt. Er bezeichnet
ihn bei der Nymphe nur als einen Wulst des Mitteldarmes, der
den Eintritt des Sekrets der .Malpighischen Gefässe in den
Mitteldarm erschwert oder gar unmöglich macht.
Dass der Imaginalwulst auch in diesem Sinne funktioniert,
halte ich für wahrscheinlich, dafür spricht vor allem die stark
entwickelte Ringmuskulatur.
Drenkelfort (1910, S, 593) schreibt dann für die Larve von
Siphlurus lacustris;: „Vor der Einmündung der Malpighischen
Gefässe wird das Epithel des Mitteldarmes zweischichtig etc.“
Für die Imago berichtet er dann: „Gegen Ende des Mittel-
darmes aber, wo wir früher ein doppelschichtiges Epithel hatten,
befindet sich jetzt zum grössten Teile einschichtiges Epithel, das
zudem kübische Form angenommen hat.“
Ich kann nach den oben über unsere Larve mitgeteilten
Beobachtungen wohl annehmen, dass Drenkelfort sich durch die
dichtgedrängten Zellen des Imaginalringes mit ihren einander