5
sprechen; die Tätigkeit des eigentümlich stark ausgebildeten
Colons wäre eine secernierende, doch vermag ich hierüber
nichts Genaues anzugeben, Da dieses Sekret bei einigen von
mir untersuchten Tieren nicht nachzuweisen war, so versuchte
ich diese Sekretion mit der Nahrungsaufnahme in Verbindung
zu bringen, doch liess sich hierin keine Beziehung nachweisen.
Dieses hohe Epithel des Colons setzt sich nun auf der
ventralen Seite in die bereits oben erwähnte Längsfalte fort.
Das Epithel dieser Falte ist nur 5,5 bis 6 x hoch. Die Kerne
sind kugelig, etwa 3 bis 4 m gross und zeigen einen kleinen
runden Nucleolus. Diese ventrale Epithelfalte findet sich in
der ganzen Ausdehnung des Colons, erreicht jedoch etwa in
der Mitte ihre grösste Ausdehnung.
Eine Intima habe ich am Colon nicht wahrnehmen können;
dagegen ist eine Basalmembran deutlich erkennbar, Auf diese
folgt nach aussen zu wieder eine Ringmuskelschicht, die nach
dem analen Ende zu an Mächtigkeit zunimmt.
Besonders kräftig ist diese Ringmuskulatur auf der ven-
tralen Seite, wo sie den durch die Längsfalte gebildeten Spalt
überspannt., Die Längsmuskulatur ist auch hier wieder nur
schwach entwickelt.
Bereits Fritze hat für den Dickdarm von Clo@ diptera und
Baöetis fluminum ähnliche Verhältnisse beschrieben, wenn auch
hier die Anordnung der Epithelarten eine andere ist. Ueber
die Bedeutung dieses Baues schreibt er (pag. 16): „Der
Wechsel beider Epithelarten scheint mir darauf zu beruhen, dass
in dem niedrigen Epithel sich neue Zellen bilden, dass diese
vorrücken, allmählich in die Zellen des hohen Epithels umge-
wandelt werden, dann, sei es durch Ausstossung in das Darm-
lumen, sei es durch einen Auflösungsprozess, zu Grunde gehen
und durch nachrückende Zellen wieder ersetzt werden.” Gegen
diese Ansicht sprechen, wenigstens soweit unsere Larve in Be-
tracht kommt, jedoch meine Befunde. Zunächst nämlich lässt
sich ein allmählicher Uebergang des flachen Epithels in das
hohe nie konstatieren, beide sind vielmehr scharf von einander
abgegrenzt. Ausserdem habe ich auch nie etwas von einer