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schwärzen. Gleichzeitig werden sie in Wasser löslich. Dic
Auflösung, Verdauung, innerhalb der Zellen geschieht durch
in ihnen gebildete Fermenttröpfchen, welche speziell bei Te-
genaria „kleiner sind, als man sich denken kann“. Die Stoff-
wechselprodukte treten in Form von Kristallen und Uraten auf,
„Leber“zellen, welche ihr Verdauungsgeschäft beendet haben
und neben den Exkreten auch die verdaute Nahrung ent-
halten, lösen sich vollständig von der Tunika los und fallen
ins Lumen. Hier oder im vorderen Teile des abdominalen
Darmschlauches werden noch die Kerne und das Protoplasma
durch die in den Zellen befindlichen Fermente verdaut und
das gesamte assimilierte Material von den Zellen des dem
Kolon der Milben entsprechenden Darmes resorbiert. Im
hinteren Darmabschnitte, sowie in der Kloake finden sich nur
noch Urate, welche mit den aus den Malpighischen Gefäßen
stammenden Guaninkristallen nach außen gelangen.
Wir hätten es demnach bei den Spinnen mit einem kom-
plizierten intrazellulären Verdauungsvorgang zu tun: Die
außerhalb des Körpers verflüssigte Nahrung wird von den
Epithelzellen der Mitteldarmdrüse resorbiert, in zunächst un-
lösliche Albuminoide, später lösliche Kugeln (Peptone) über-
führt und als solche kürzere oder längere Zeit gespeichert.
Intrazellulär werden die peptonisierten Nahrungskörper ver-
daut; die aufs neue in flüssigem Zustande befindliche Masse
gelangt mitsamt den Zellen in den Darm, um nochmals resor-
biert und erst dann an das Blut abgegeben zu werden.
Eigene Untersuchungen,
Betrachten wir der einfacheren Verhältnisse wegen ZUu-
nächst einen Schnitt durch die Mitteldarmdrüse einer Tege-
naria, welche im Januar im Keller erbeutet und sofort konser-