rich voelker rief aus: „wenn die Regierung nicht inehr
die ehrliche Arbeit schützen kann, dann wollen wir doch
auch unter die Bauschwindler gehen! was bleibt uns
denn, von: deutschen Recht verlassen, anderes übrig?"
Am \8. April desselben Jahres hatte der Justizminister
Schelling den Bundesvorstand ersucht, zahlenmäßige
Nachweise über die Bauhandwerkerverluste zu beschaffen.
Als in der Versammlung diese Aufforderung mitgeteilt wurde,
gaben sofort \3 Handwerker 595 ^0 M Verluste unter ge
nauer Bezeichnung des Baues, der „Bauherren" usw. an.
In Nachwirkung dieser gewaltigen Versammlung meldeten
sich beim vorstand der Deutschen Bodenresormer 234 Bau-
Handwerker, die Verluste von 5 $86 u?,33 j{ nachwiesen.
Endlich kam die Bauhandwerkersrage auch in den Parla
menten mehr als bisher zur Geltung. Im Preußischen
Herrenhanse trat Professor D e r n b n r g entschieden für
das Recht der Bauhandwerker ein. Im Dezember J89?
wurden die Entwürfe eines „Reichsgesetzes, betreffend die
Eicherung der Bausorderungen und eines preußischen Aus-
sührungsgesetzes" veröffentlicht, um zunächst das öffentliche
Urteil über diese Gesetzentwürfe zu hören.
Da zeigte sich, wie verhängnisvoll es ist, wenn die <Dr-
ganisation der ehrlichen Arbeit nicht über genug Menschen
und Geld verfügt. Die Bodenreform-Bewegung war noch
zu schwach gegenüber der „öffentlichen Meinung" der Börsen
teile vieler Zeitungen, und die Regierung zog die Gesetz
entwürfe im Jahre ^899 zurück.
Aber die Bodenresormer wurden nicht müde.
Immer neue Beweise, wie schwer und tief der Bau-
schwindel unser Wirtschaftsleben vergiftet, wurden ans Tages-